Wirtshaustipp Gasthaus am Dorfbrunnen in Lohr am Main
Ganz klar steht der "Dorfbrunnen" im Zeichen der Gans. Wer sich jemals mit Freunden oder der Familie an einem Tisch versammelt hat und gemeinsam das Federvieh mit so viel Knödel und Soße, wie man will, verzehrt hat, der kommt immer wieder!
Das Besondere am Gasthaus
"Der 'Dorfbrunnen' ist wieder einmal ein schönes Beispiel für bodenständige, fränkische, familiäre Gastfreundschaft und auch ein Beispiel dafür, dass ein Dorfwirtshaus funktionieren kann, wenn fähige, engagierte Wirtsleute dafür sorgen, dass Qualität und Preis stimmen. Zusammen mit seiner Frau Barbara führt Küchenmeister Paul Feser seit fast 20 Jahren den 'Dorfbrunnen'. Er ist ein echter Wirtsbub, hinter dem Schank aufgewachsen und mit seinen ersten Kocherfahrungen unter der Aufsicht der Mutter. Die hatte den Dorfbrunnen 1963 gekauft.
Es ist ein außergewöhnliches Haus, das ursprünglich nicht in diese Gegend gehört, nämlich ein Klinkerbau. Der Halsbacher Gregor Amend hat es 1912 errichten und dafür Handwerker aus dem Norden Deutschlands nach Franken kommen lassen. Immer schon wurde das Haus als Wirtschaft geführt, denn Amend betrieb auch eine Schnapsbrennerei."
Das Gasthaus von innen
"Es gibt, wie es sich für ein Dorfwirtshaus gehört, einen Saal für Hochzeiten und sonstige Familienfeiern. Mittelpunkt ist allerdings die durchaus gemütliche kleine Wirtsstube mit Feuer, fünf Tischen und Platz für gut 30 Gäste. Hier trifft man sich zum Sonntagsbraten, aber natürlich auch zum Vereinsstammtisch: Die Männer von der Feuerwehr genauso wie die Gartler, Sänger und Sportler."
Die Küchenart
"Es ist eine handgemachte Küche, wobei natürlich Suppen, Soßen und Fonds selbst angesetzt werden. Aus'm Packerl kommt nix, schon gar nicht der Teig für die Klös. 500 bis 600 Stück dieses fränkischen Kulturgutes werden pro Woche gedreht. Wo immer es geht, wird mit heimischen Produkten gearbeitet, das Wild beispielsweise kommt aus dem nahen Spessart. Schön auch, dass es im kleinen Halsbach den Goikel Bräu gibt, einen Familienbetrieb. So wird auch regional bzw. lokal getrunken."
Schneiders Hauptspeise
"Es gab ein Gericht, das bestimmt bei vielen unserer Zuschauer an den Weihnachtstagen auf den Tisch kommt: Eine Gans. Meine war gut vier Kilo schwer. Es gilt die Faustregel: Pro Kilo kommt die Gans eine Stunde ins Rohr. Das Resultat war schmackhaftes, zartes Fleisch mit knuspriger Haut und das macht eine gute Gans ja schließlich aus. Die Fülle besteht aus in Milch eingeweichten Weckerln, den durchgedrehten Innereien, Petersilie sowie verschiedenen Gewürzen (Salz, Pfeffer, Majoran, Thymian, Estragon Piment, Nelke, Muskat und Kümmel). Dazu ganz klassisch natürlich die Klös (so viel man will), die Soß (so viel man will), zwei mit Rumrosinen und Marzipan gefüllte Äpfel und selbstverständlich Blaukraut, abgeschmeckt mit Apfelmus und Himbeeressig. Frohe Weihnachten!"
Schneiders Nachspeise
"Es gab natürlich auch etwas Handgemachtes: Eine Bayrisch-Creme mit fränkischen Hauszwetschgen (eine alte fränkische Zwetschgensorte) in Rotwein. Dazu ein kleines Eckerl Tiramisu. Eine formidable süße Angelegenheit! Es war vernünftig, zwischen Haupt- und Nachspeise durchaus etwas zu warten."
Preise
Die Gänse werden nur im Ganzen verkauft - also unbedingt vorbestellen. Eine Portion kostet 28 Euro (Gänse aus der Region) oder 22,50 Euro (Gänse aus dem Großmarkt, Herkunftsländer Ungarn oder Polen). Die Bayrisch-Creme kostet 5,90 Euro. Weitere Hauptgerichte zwischen 10 und 20 Euro.
Öffnungszeiten
Mai - September: Donnerstag bis Sonntag ab 11.30
Oktober - April: Donnerstag - Freitag: ab 17.00 Uhr
Samstag u. Sonntag: ab 11.30 Uhr
Wegen Veranstaltungen außer Haus oder geschlossener Gesellschaften können sich die Öffnungszeiten ändern!
Anreise
Von München aus sind es 320 Kilometer, von Nürnberg aus 150 Kilometer.
Freizeittipp
"Unbedingt ins zehn Kilometer entfernte Lohr am Main fahren. Diese wirklich malerische Stadt gilt ja als Schneewittchen-Stadt. Vor 30 Jahren hat der Lohrer Dr. Karlheinz Bartels, Apotheker und Historiker, viele Parallelen zwischen der Stadtgeschichte Lohrs und dem Märchen der Gebrüder Grimm nachgewiesen. Die beiden Märchenerzähler lebten ja nur 50 Kilometer entfernt in Hanau. Demnach ist Schneewittchen 1725 als Tochter eines Freiherrn im Lohrer Schloss geboren. Aber nicht nur das Schloss ist sehenswert, sondern die gesamte historische Innenstadt. Machen Sie dort einen Spaziergang, es wird Ihnen gefallen."