Wurm- & Kompostkiste selbst bauen Da ist der Wurm drin - Wurm- und Kompostkiste
Wenn irgendwo der Wurm drin ist, bedeutet dies eigentlich nichts Gutes. Nicht so bei der Wurm- und Kompostkiste, denn damit können Sie viele Bioabfälle zu wertvollem Kompost verwandeln. Sie können somit also Ihren Hausmüll verringern und Ihre Pflanzen nährstoffreich versorgen. Wie das alles genau "funktioniert", das weiß natürlich unser Gartenexperte Andreas Modery.
Wie baue ich meine eigene Wurm- und Kompostkiste?
Wie "funktioniert" die Wurm- und Kompostkiste?
Die Kiste ist aus Fichtenholz gebaut und durch die atmungsaktiven Eigenschaften des Holzes sowie durch die Feuchtigkeit der organischen Abfälle entsteht ein spezielles Klima, in dem die Humusproduktion mit Hilfe der Würmer besonders schnell und einfach gelingt.
Wichtig ist auch, dass die Kiste in zwei Kammern unterteilt wird. Zunächst wird eine Kammer mit Würmern und organischen Abfällen gefüllt. Ist die eine Kammer voll und die organischen Abfälle in Humus umgewandelt, wird die andere Kammer befüllt. Die Würmer können durch ein Trenngitter in die Kammer mit den frischen organischen Abfällen wandern und man kann den fertigen wurmfreien Kompost aus der Kiste entnehmen und verwerten.
Wie wird die Wurmkiste befüllt?
In beide Kammern der Kiste wird ein gelochter Ziegelstein gelegt (Löcher senkrecht), damit können sich die Kompostwürmer nicht nur im Winter auch mal verkriechen.
Dann wird eine Kammer der Kiste mit feuchtem Zeitungspapier ausgelegt und darüber eine Schicht (5-10 cm) Kompost-, Garten- oder Blumenerde gestreut. Das Zeitungspapier dient den Würmern auch als Eiablageplatz und sollte daher regelmäßig zusammengeknäult erneuert werden. Diese Maßnahme hilft auch, wenn es in der Kiste zu feucht ist bzw. sollte es zu trocken sein, legen Sie feuchtes Zeitungspapier ein.
Jetzt kann die erste Kammer mit zerkleinerten Küchenabfällen gefüllt werden und dann können dort auch die Würmer einziehen.
Welche Würmer kommen in die Kiste?
Der "Eisenia fetida" oder auch "Eisenia Foetida" bzw. früher "Dendrobaena" genannte Mistwurm wird am häufigsten in Wurmkisten gehalten. Da sie sich rasch vermehren, haben Sie innerhalb kurzer Zeit die benötigte Anzahl an Würmern in Ihrer Kiste. Zudem sind diese Würmer robuster, da sie eine größere Temperaturspanne aushalten.
Wie viele Würmer kommen in die Kiste?
Beginnen Sie mit 500 Gramm Würmer, da sind ca. 1000 Stück. Geben Sie bei dieser Anzahl zunächst max. 200 Gramm Bioabfälle pro Tag als Futter in die Kammer. Da sich die Wurmpopulation der Futtermenge anpasst, können Sie die Ration allmählich steigern auf max. 500 Gramm Abfälle täglich.
Kaufen können Sie die Mistwürmer in Tier-/Zoogeschäften, Anglershops oder im Internet. 500 Gramm "Eisenia fetida" kosten ca. 34 €.
Welche Abfälle kommen in die Wurmkiste?
Alle organischen Abfälle, die im Haushalt anfallen können in die Wurmkiste. Obst- und Gemüsereste, Eierschalen und sonstige Lebensmittelreste, Filtertüten, Teebeutel und auch Papier oder Pappreste. Wichtig ist, dass die Abfälle zerkleinert werden, denn nur dann können die Würmer ganze Arbeit leisten.
Nicht in die Wurmkiste sollten schon verschimmelte Abfälle, Wurst, Fleisch, Fisch und Milchprodukte - wegen der Geruchsentwicklung. Bitte verwenden Sie auch nicht zu viel Zwiebeln und Knoblauch, das mögen die Würmer einfach nicht. Auch Zitrusfrüchte, wegen ihrem hohen Säuregehalt, sollten nicht zu häufig auf dem Speiseplan stehen.
Wie lange dauert das Kompostieren?
Nach 3 bis 5 Monaten können Sie den Humus "ernten". Dafür sollten Sie 8 Wochen vorher beginnen die zweite Kammer vorzubereiten (Zeitung, Erde) und dann die organischen Abfälle nur noch dort einfüllen. Die Würmer wandern nun auf "Frischfuttersuche" durch das Trenngitter in die neue Kammer und Sie haben beste Komposterde zum Einsatz im Blumentopf oder Beet.
Wo sollte die Kompostkiste stehen?
Sie sollte man darauf achten, dass die Kiste regengeschützt und nicht in der Sonne steht. Im Winter können Sie die Wurmkiste mit Decken oder Styroporplatten gegen die Kälte isoliert oder in den Keller gestellt werden.
Für 4-5 Wochen können Sie die Würmer auch mal alleine lassen. Sie sollten dann nur die Würmer vorher nochmals gut "füttern” und für eine ausreichend hohe Restfeuchtigkeit (zerknäultes, nasses Zeitungspapier) sorgen.