Interview mit Sabine Sauer Ein Star sagt Servus!
43 Jahre war sie beim Bayerischen Rundfunk, prägte eine Vielzahl von Hörfunk- und Fernsehformaten - vom "Morgentelegramm" auf BAYERN 3 über die "Sternstunden"-Gala bis zum Heimatmagazin "Wir in Bayern" im BR Fernsehen. Und dort sagt Sabine Sauer nun auch Servus zu ihren Fans und Bewunderern, in einer Spezialausgabe am 28. Dezember. Die "Wir in Bayern"-Redaktion hat zu diesem Anlass ein Gespräch mit Sabine geführt: über Teebeutelsammler, Kochkunst und Papageien in Lebensgefahr.
Wir in Bayern: Liebe Sabine, ein Leben ohne "Wir in Bayern" - kannst Du Dir das überhaupt vorstellen?
Sabine Sauer: Vielleicht, wenn ich mir sehr viel Mühe gebe. Macht aber eigentlich keinen Sinn!
Was wird Dir wohl am meisten fehlen?
Weltreisende und Teebeutelsammler, Luftbildfotografen und Ultratriathleten: Die Gespräche mit den Gästen in unserem "WiB-Wohnzimmer" waren immer sehr interessant! Und natürlich ist auch unser Team eine tolle Combo. Diese Gemeinschaft und die große Zahl unserer treuen Zuschauerinnen und Zuschauer sind mir schon sehr ans Herz gewachsen.
Weißt Du, wie viele Sendeminuten Du mit "Wir in Bayern" insgesamt auf dem Bildschirm warst?
Pi mal Daumen würde ich vermuten, es könnten in den 17 Jahren gut 1.000 Sendungen gewesen sein. Als "Beton-5 in Mathe"-Schülerin sehe ich mich allerdings außerstande, das durchzurechnen. Wahrscheinlich braucht man dafür Infinitesimalrechnung oder so. Aber irgendein schlauer Fuchs kann es mir sicher sagen! Ob's fürs "Guinness Buch der Rekorde" reicht?
Es waren genau 1.332 Sendungen, inklusive Deiner Abschiedssendung am 28. Dezember. Deine schönste Erinnerung, Dein unvergesslicher "WiB-Moment" in dieser langen Zeit?
Den "einen" Moment gab es nicht. Es gab viele ... aber unvergesslich bleibt die Sendung, in der ich einen Gast hatte, der zusammen mit seinem Papagei kam. Der Vogel saß auf einer Stange neben dem Sofa, und unser Hund Henry schaute sich das Tier eine ganze Weile ruhig und interessiert an. Plötzlich, mitten im Gespräch, stürzt der Henry sich dann blitzartig, wie ein Alligator, auf den Papagei. Der schreit, die Federn fliegen, und ich werfe mich schützend zwischen Henry und das Federvieh. Der Papagei hackt mir völlig hysterisch in die Schulter, und mein Pullover hat ein Riesenloch ... Ein verrückter Moment, der in die Annalen von "Wir in Bayern" eingegangen ist.
Was hat sich in Sabine Sauers privater Küche verändert - nach 17 Jahren Coaching durch Bayerns beste Köchinnen und Köche?
Ich habe tatsächlich Kochen gelernt! Unendlich wertvolle Tipps und Tricks für gute Soßen, fürs richtige Anbraten und Garen von Fisch und Fleisch und ausgefallene Kombinationen von Beilagen, Zutaten und Gewürzen. Die hohe Schule eben. Ich bin mutiger geworden in der Küche, traue mir viel mehr zu. Allerdings treibe ich jetzt auch alle, die mit mir in der Küche stehen, zur Verzweiflung mit meiner Schlaumeierei. Aber Arbeiten mit Genies war noch nie einfach …
Was hast Du bei "Wir in Bayern" sonst noch gelernt?
Es gibt kein Sammelgebiet, das es nicht gibt, keine sportliche Leistung, die zu extrem wäre, und keinen Menschen, der nicht eine tolle Geschichte zu erzählen hätte.
Was wirst Du in Zukunft nachmittags um viertel nach vier machen?
Wenn ich nicht "Wir in Bayern" schaue, dann bin ich in den Bergen oder am See, kümmere mich um Haus und Garten, fange schon mal an zu kochen und lade Freunde ein oder hecke neue Projekte aus. Und vielleicht lass‘ ich mich auch einfach nur mal treiben. Klingt nach einer harten Zeit, die da auf mich zukommt, oder?
Jetzt können wir’s ja verraten: Sabine Sauer stammt gar nicht aus Bayern, sondern aus Freiburg im Breisgau …
… was ich aber nicht unbedingt als Charakterfehler betrachte. Freiburg ist wunderschön und liegt in einer Gegend, die zum Genießen einlädt. So wie Bayern. Aber ich bin ja schon im Alter von fünf Jahren in den Freistaat gekommen und darf sagen: Bayern ist in meiner DNA.
Hat sich Dein Blick auf Bayern verändert, hast Du neue Einblicke gewinnen können bei "Wir in Bayern"?
Verändert nein, aber viele neue Einblicke hab' ich bei WiB immer wieder bekommen. Ich habe Orte kennen gelernt, die ich alleine nie entdeckt hätte. Sie und die Menschen, die dort leben, erzählen alle eine Geschichte: Bayern ist kein Klischee, Bayern is‘ einfach schee!