Am Rand? 50 Jahre Hasenbergl
Vor genau 50 Jahren, im Juli 1965, wurde es als Vorzeige-Stadtteil eingeweiht - das Hasenbergl - Münchens geliebt-gehasstes Viertel an der nördlichen Stadtgrenze. Lange galt es als der verrufenste berüchtigste Stadtteil Deutschlands – und doch ist es besser als sein Ruf.
Knapp 25.000 Menschen leben in der Großsiedlung, die ab Ende der 50er Jahre zur Bekämpfung der Münchner Nachkriegs-Wohnungsnot entstand.
Tatsächlich ist das Hasenbergl eines von Münchens grünsten Vierteln, findet zum Beispiel Peter Fischer, ein Rentner, der Bedürftigen ehrenamtlich bei kleinen Reparaturarbeiten im Haushalt hilft.
Man kennt sich, man trifft sich, erzählt Manuela Ikwuazom, die einst das Wohnungsamt hierher verpflanzt hat und die über die Jahre zur überzeugten Hasenberglerin geworden ist. Auch sie engagiert sich seit Jahren, als Freiwillige bei der Bücherkiste der Diakonie.
Die Vorurteile von früher stimmen nicht mehr. Das sieht auch Gregor Giannopoulos so, ein Migrant, der im Hasenbergl Migranten berät. In den letzten Jahren hat die Stadt München das Viertel zudem vielfach modernisiert. Zeit genug, diese einst mustergültig geplante Stadtrandsiedlung neu zu entdecken - und zu rehabilitieren.