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Überleben in der Kälte Alpentiere im Winter

Im Winter herrschen in den Bergen oft arktische Verhältnisse. Die Tiere ziehen sich zurück um nicht unnötig Energie zu verschwenden. Doch auf unseren Streifzügen durch die Allgäuer Alpen beobachteten wir, dass der Winter nicht nur eine stade Zeit für die Gebirgstiere ist.

Stand: 19.12.2021 | Archiv

Lebensfroh trotz Eiseskälte: Alpentiere im Winter

Winter in den bayerischen Bergen: Die Tiere, wenn sie nicht wie die Murmeltiere gleich ganz in den Winterschlaf fallen, ziehen sich zurück und es gleicht einem Kunststück, sie zu finden.

Die seltenen Lebewesen sind dabei oft wahre Überlebenskünstler. Sie sind unauffällige, aber besondere Bewohner der bayerischen Wildnis. Sie brauchen Ruhe, um nicht unnötig Energie zu verschwenden und mit etwas Glück und aus sicherer Entfernung lassen sie sich sogar beobachten.

Winterzeit bei Gämsen und Schneehasen

Alpentiere im Winter: Im frischen Neuschnee toben die Gämsen durchs Gelände.

Ganz ungeniert zeigen sich uns etwa die Gämsen während der Brunftzeit unterm Nebelhorn. Die Winterzeit bedeutet nicht nur eine harte und karge Überlebensphase, sondern ist auch ein Höhepunkt im Lebenszyklus der Gämsen. Im frischen Neuschnee toben die Böcke durchs Gelände. Wochen später finden wir Tiere des Rudels wieder: jetzt einzeln und in kleinen Gruppen auf der Suche nach Gräsern und Knospen.

Frisch sind die charakteristischen Spuren des Schneehasen im frisch gefallenen Schnee. Mit seinen behaarten schneeschuhartigen Pfoten hat er sich nur kurze Zeit vor uns kreuz und quer über den Grat bewegt. Nagespuren an Zweigen und Ästen zeigen, dass er Hunger hatte. Zu sehen bekommt man den weißen Hasen aber kaum: Zum Schutz vor Adler und Fuchs kommt er fast nur in der Dunkelheit der Dämmerung aus seiner Schneehöhle.

Perfekt getarnt: das Schneehuhn

Das Schneehuhn - perfekt angepasst an seine Umgebung

Dort, bei angenehmen plus 2 Grad verbringt auch das Schneehuhn die meiste Zeit des Tages. Wie der Schneehase ist es ein Eiszeitrelikt, das sich nach dem Rückgang der Gletscher in die arktische Klimazone der Hochalpen zurückgezogen hat. Perfekt getarnt und still kommt es meist nur am späten Nachmittag zum Fressen heraus. Und tatsächlich gelingt uns die Beobachtung dieses gefährdeten Alpenbewohners, von dem es in Bayern nur ungefähr 500 Stück gibt.

In einer Mulde beziehen wir in der Dämmerung Position. Der Allgäuer Wildbiologe Henning Werth sucht mit dem Fernglas die vom Wind freigeblasenen Kuppen ab. Kaum zu erkennen, pickt das Schneehuhn an abgenagten Latschenzweigen. Es passiert fast nichts, doch wir schauen gebannt zu. Das unscheinbare Lebewesen ist ganz im Winter zuhause. Die nur in dieser Jahreszeit gefiederten Füße und Beine tragen im Schnee. Unauffällig und still kommt das Tier über den Winter und ist ganz Teil dieser arktischen Landschaft.

Kreative Strategien gegen die Kälte


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