Plätzchen aus der Prinzregentenzeit Weihnachtliche Gaumenfreuden
Franz Peter aus Riedering am Simssee besitzt noch das Backbuch seiner Großmutter. Seine Frau Stefania hat jahrelang daraus Weihnachtsplätzchen gebacken. Die besten Rezepte hat sie ausgesucht und mit Tipps für die moderne Küche versehen. Entstanden ist daraus das "Altmünchner Backbuch".
Weihnachtsplätzchen zu backen ist für Stefania Peter etwas Besonderes. Denn die Hobbyköchin verwendet nur alte Familienrezepte. Sie stammen alle von der Großmutter ihres Mannes Franz, die die Rezepte 1910 fein säuberlich mit altdeutscher Handschrift in einem Backbuch notiert hat. Als diese 1957 starb, war Franz sieben Jahre alt. Aber ihre Rezepte blieben in der Familie wie ein Schatz erhalten. Und so kann er sich an ihr Gebäck wie Vanillekipferl, Biskuitroulade oder Marmorkuchen noch gut erinnern - und will es nicht missen.
Rezepte von vor 100 Jahren
Franz' Großmutter Ida Riss wurde 1877 am Bodensee geboren, als Tochter eines Arztes. Ihre Mutter stammte aus einer Gastwirtschaft. Als die Familie nach München zog, heiratete Ida den künftigen Amtsgerichtspräsidenten. Standesgemäß hatte sie eine Köchin. Doch gebacken hat sie meistens selbst.
Und das muss er auch gar nicht! Denn schließlich backt seine Frau Stefanie ja schon seit 25 Jahren die viel gerühmten Plätzchen seiner Großmutter mit viel Enthusiasmus nach. Dabei kam sie auf die Idee, dass sich vielleicht auch andere dafür interessieren könnten, welche Plätzchenrezepte es zur Prinzregentenzeit in Bayern gab und wie damals gebacken wurde. Und so hat die gebürtige Münchnerin die 100 Jahre alten Rezepte zusammen mit ihrem Mann in einem Backbuch zusammengestellt - selbstverständlich mit vielen Tipps zur Zubereitung und den passenden Angaben für das Backen im Elektrobackofen. Schließlich kann ja nicht jeder die vielen alten Rezepte vom Französischen Igel über Karthäuserklöße, Orangentorte, Magenbrot, Pfeffernüsse bis hin zum Husarenkrapfen, so wie es damals üblich war, im Holzofen nachbacken ...