Zwischen Spessart und Karwendel Samerberger Bohnenknödel - altes Familienrezept aus Oberbayern
Samerberger Bohnenknödel waren früher ein typisches Arme-Leute-Essen. Dazu wurden in die Semmelknödel als Füllung Bohnen hineingegeben, denn diese sind sättigend und liefern zusätzliche Kalorien. Heutzutage werden sie häufig als Fastenessen zubereitet - oder: Einfach weil sie gut schmecken!
Das Rezept für diese ganz besondere Variante des Semmelknödels hat der Wirt Peter Schrödl vom „Entenwirt“ am Samerberg im Landkreis Rosenheim von seiner Mutter. Und die hat es wiederum von ihrer Mutter, einer echten Samerbergin. Für ihn gehören Samerberger Bohnenknödel einfach zu den typischen Fastenspeisen, und deshalb stehen sie bei ihm auch nur am Aschermittwoch und am Karfreitag auf der Karte.
Uns hat Peter Schrödl sein altes Familienrezept verraten, damit diejenigen, die sie auch einmal unterjahrs probieren möchten, die Bohnenknödel nachkochen können.
Zutaten für 6 Personen
250 g rote getrocknete Bohnen
2 Liter Wasser
Knödelbrot von 10 Semmeln
250 ml heiße Milch
5 Eier
1 EL gehackte Petersilie
3 EL gehackter Schnittlauch
2 EL Butterschmalz
1 gehackte Zwiebel
1 EL Mehl
2 Lorbeerblätter
1 Tasse Essig
Salz, Pfeffer
Butter
Zubereitung
Die Bohnen mindestens ein paar Stunden, am Besten über Nacht, in Wasser einweichen. Anschließend werden sie im Einweichwasser 1 - 2 Stunden weichgekocht. Dann abgießen und den Sud dabei auffangen. Er wird für die Bohnensuppe noch benötigt.
Das Knödelbrot mit heißer Milch übergießen, die Eier hinzugeben und mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen. Alles zusammen dann mit den Bohnen zu einem Teig verarbeiten. Wenn alles gut vermischt ist, sollte der Teig etwas ruhen. In der Zwischenzeit einen Topf mit Salzwasser aufsetzen. Wenn das Wasser kocht, die Temperatur zurückdrehen. Erst wenn das Wasser nicht mehr kocht, die rund geformten Knödel dazugeben. Bei kleiner Hitze circa 20 Minuten gar ziehen lassen. Fertig sind die Knödel dann, wenn sie oben schwimmen und "tanzen", das heißt sie drehen sich.
Zubereitung der Bohnensuppe
Für die Bohnensuppe in dieser Abbildung hat Peter Schrödl uns folgende Zubereitung empfohlen:
In einem mittleren Topf circa 250 Gramm Butter erhitzen, und mit etwas Mehl (circa eine Tasse), solange anschwitzen, bis eine goldbraune Farbe entsteht.
Dann den Sud zugießen, in dem die Bohnen gekocht wurden. Als Geschmacksträger zusätzlich etwas Gemüsebrühe hinzugeben. Mit etwas Salz, Pfeffer und einem Lorbeerblatt abschmecken.
Man lässt die Einbrennsuppe solange aufköcheln, bis eine sämige Konsistenz entsteht. Zum Schluss noch einen guten Schuss Obstessig in die Suppe reingießen, das gibt einen guten Geschmack.