DDR-Flucht 1989 Reise ohne Wiederkehr
Sie hatte einem Freund geholfen, Dokumente in den Westen zu schmuggeln. Die Stasi lud zum Verhör. Ines Kraffert musste weg. Mit dem Zug fuhr die junge Frau Richtung Budapest, in eine ungewisse Zukunft. Dass die Mauer fallen könnte, daran glaubte sie nicht.
25 Jahre war sie damals alt, Schriftenmalerin in einem Ostberliner Kaufhaus. Nachdem die Stasi auf sie aufmerksam geworden war, wusste Ines Kraffert, dass sie nicht länger in Berlin bleiben konnte. Nur ihre Mutter war in den Fluchtplan eingeweiht. In Budapest angekommen, meldete Ines Kraffert sich im Zeltlager der Malteser rund um die Zugliet-Kirche. Ein Bus brachte sie zwei Tage später in ein Auffanglager bei Passau, so wie Zehntausende DDR-Bürger in diesen Monaten.
Reise ins Ungewisse
Doch die Sorgen waren mitgefahren: Wem kann man noch vertrauen? Was würde ihren Verwandten in Berlin geschehen, wenn klar ist, dass sie geflohen war? Wie soll es im Westen weitergehen ? Ines Kraffert begann ein neues Leben in München.