Zwischen Spessart und Karwendel Gefüllter Gockl und Gmias
Ein großer Garten und ein Hühnerhaus, für das junge Paar Nina Gaza und Thomas Berner aus Furth im Wald sind erste Schritte in Richtung Selbstversorgung. So kommt bei ihnen ein gefüllter Gockl auf den Tisch, der schmeckt wie bei der Oma - und fürs Töchterchen gibt‘s Pürree von Gelben Rüben aus eigener Ernte.
Sich selbst versorgen, mit selber angebautem Gemüse und Fleisch von Tieren aus eigener Haltung - für viele wäre das ein Traum, so leben zu können. Aber Beruf und Lebensumstände lassen das bei den meisten nicht zu und das einfache Leben auf dem Land bleibt ein Traum. Anders ist es bei der jungen Familie, die Autor Paul Enghofer in der Oberpfalz in Furth im Wald besucht hat. Nina Gaza und ihr Partner Thomas Berner haben sich ihr Leben so eingerichtet, dass sie wenigstens ein bisschen Selbstversorger sein können, mit eigenem Hühnerstall und einem Garten, der auch jetzt im Winter noch etwas für sie und ihr Töchterchen hergibt.
Für alle anderen, die sich nicht zu den Selbstversorgern zählen können, hat Paul Enghofer den Tipp: Einen Gockel wie den von Nina Gaza und Thomas Berner bekommt man nur, wenn man aufs Land fährt und sich umschaut. Die Qualität gibt es in der Regel nur bei privaten Geflügelhaltern. Wenn man so ein freilaufendes Gickerl kaufen kann, hat man Glück, denn normalerweise wird das von den Besitzern selber gegessen. Aber Achtung: Nicht täuschen lassen! Auch auf Bauern- oder Wochenmärkten werden in der Regel hauptsächlich schnell gemästete Tiere verkauft. Aber natürlich kann man auch ein auf gewöhnlichem Wege erworbenes "Hühnchen" oder "Hähnchen" füllen und zubereiten, vorausgesetzt, man erhält die Innereien dazu ...
Rezept für gefüllten Gockel mit Gemüse
Zutaten
1 Gockl
1 Gelbe Rübe
1 Stück Sellerie
1 Stück Petersilienwurzel
1 Zweig Rosmarin
Salz
Pfeffer
Wasser
Zubereitung
Die Leibeshöhle des Gockls mit der Füllung ausstopfen. Man könnte anschließend die Öffnung mit einem Bindfaden zunähen, das ist aber nicht unbedingt nötig. Den gefüllten Gockl leicht salzen und pfeffern, das genügt an Würzung. In eine ausreichend große Bratreine legen und eine halbe Stunde bei 180 - 200 Grad Celsius braten.
In der Zwischenzeit das Wurzelwerk grob in Stücke schneiden und die Kartoffeln vierteln. Biokartoffeln müssen nicht geschält werden. Die Bratreine nach der halben Stunde aus dem Ofen nehmen, den Gockl umdrehen, mit Wasser aufgießen, das Wurzelwerk und die Kartoffeln um den Gockl verteilen. Den Rosmarinzweig jetzt auch dazulegen. Noch eine gute Stunde im Rohr braten und eventuell Wasser nach Bedarf nachgießen.
Zubereitung der Füllung
Zutaten
2-3 alte Semmeln (je nach Größe)
etwas Milch
1-2 Eier
Hühnerherz, -leber und -magen
Petersilie
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Die alten Semmeln fein in Scheiben schneiden, leicht salzen und pfeffern und mit kalter Milch übergießen. Ein bis zwei Eier dazuschlagen und ein wenig ziehen lassen. Alles zusammen zu einem lockeren Knödelteig verkneten. Die Innereien waschen, den Magen dabei von harten Teilen befreien, dann fein hacken oder schneiden. Die Petersilie fein wiegen oder schneiden, mit den Innereien zum Semmeleig geben und gut durchmischen und -kneten. Die Innereien könnten auch zusammen mit fein geschnittenen Zwiebeln und der Petersilie in Butter angeschwitzt werden, bevor sie, abgekühlt, dem Semmelteig zugegeben werden.
Nach dem Braten muss der fertige Gockl vorsichtig aufgeschnitten werden, so dass die Fülle nicht verletzt wird. Zum Servieren die Fülle herausheben und auf einem Brett in fingerdicke Scheiben schneiden.