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Zwischen Spessart und Karwendel Thüringer Klöße - auch bekannt als grüne Klöße

Die Thüringer Klöße werden auch "grüne Klöße" genannt, denn sie können sich grünlich färben, wenn die Kartoffeln in Verbindung mit Sauerstoff kommen. Beliebt sind diese lockeren Klöße unter anderem, weil sie sehr viel Sauce aufnehmen können.

Stand: 31.03.2017 | Archiv

Birgit Müssel-Rosenbauer vom Gasthof "Goldene Krone" in Michelau (Landkreis Lichtenfels) bereitet den etwas festeren "grünen Kloß" zu. | Bild: BR / Annette Hopfenmüller

Die erste Erwähnung von Kartoffelklößen findet sich im Jahr 1808 in der handschriftlich überlieferten "Topographie des Pfarrspiels Effelder" von einem Pfarrer im thüringischen Landkreis Sonneberg. Man geht davon aus, dass der grüne Kloß etwa um diese Zeit auch in der Gegend von Oberfranken bekannt wurde.

Dass es Kartoffelklöße nicht schon sehr viel früher gab, liegt daran, dass die Kartoffel selbst sich erst vom 17. Jahrhundert an langsam als Lebensmittel bei uns durchsetzte. Anfangs wurde sie noch als Futter für die Tiere verwendet. Erst allmählich entdeckte man, dass sie auch unser Essen bereichern kann und zudem einen prima Grundstoff für die Klöße hergibt. Und während die Kartoffelklöße anfangs nur ein Arme-Leute-Essen waren, sind sie heute nicht nur in Oberfranken aus der traditionellen Küche als beliebte Beilage nicht mehr wegzudenken.

Zutaten für 15 Klöße:

3 kg mehlige Kartoffeln
1 Päckchen Kloßweiß
Bei Bedarf: Semmeln vom Vortag
Butter zum Rösten der Bröckerla

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen. Ein Drittel davon weich kochen, anschließend stampfen und zu einem klarem Brei verrühren. Die restlichen zwei Drittel der (noch rohen) Kartoffeln auf einer Kartoffelreibe klein reiben. Kloßweiß hinzufügen und fest auspressen, anschließend die Stärke absetzen lassen.

Die geriebenen Kartoffeln gut zerkleinern, mit der geklärten Stärke und etwas Salz vermischen. Alles mit dem kochenden Brei überbrühen und sofort mit einem Holzquirl oder Stampfer verrühren, bis sich die Masse von der Schüssel löst.
Daraus mit den Händen, die vorher immer in kaltes Wasser getaucht werden, Klöße formen. Die Klöße in heißes, nicht mehr kochendes Wasser einlegen. Sie sind fertig sobald sie oben schwimmen.

Wer mag, kann zur Verfeinerung auch "Bröckerla" in die Mitte der Klöße einarbeiten. Dabei handelt es sich um in Butter geröstete Stückchen von kleingeschnittenen alten Semmeln.

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