Wildes Brauchtum Ein Besuch auf dem Loipl
War er bei Ihnen, der Nikolaus? Und hat er auch einen Krampus dabei gehabt? In den Großstädten kommt der Nikolaus immer öfter alleine. Undenkbar in Bischofswiesen: Dort zieht der "Milo" mit einem riesigen Gefolge von Hof zu Hof.
Die Adventszeit ist eine besondere Zeit. Eigentlich sollte sie besinnlich sein, doch vor lauter Weihnachtseinkäufen und Festvorbereitungen artet sie häufig in vorweihnachtlichem Stress aus.
Kindheit ohne Überfluss
Ganz anders ist es bei den "Rothendirndln". Das sind Veronika, Regina und Maria, drei Schwestern, die idyllisch auf einem Hof im Berchtesgadener Land aufwachsen. In einer Familie, in der weder Konsum noch Plastikspielsachen wichtig sind - und mit viel Volksmusik. Gemeinsam mit Mutter Stefanie backen sie mit viel Liebe "Weihnachtsguatln", stellen die Krippe auf oder vergnügen sich einfach beim Schlittenfahren.
Der Opa Franz Lochner drechselt in seiner Werkstatt Filigrandosen aus Ahornholz, in die mit viel Fingerspitzengefühl und Geduld wunderschöne Muster geklopft werden. Die Dosen sind wahre Kunstwerke, von denen keines dem anderen gleicht.
Buttnmandl, Gangerl und der "Milo"
Die drei Enkeltöchterr von Franz Lochner singen von klein auf und haben regelmäßig bei dem bekannten Volksmusikanten Hans Auer Singstunden. Dort bereiten sie sich auch auf einen ganz besonderen Besuch vor: Nach altem Brauch kommt in Bischofswiesen der Nikolaus, der hier "Milo" heißt, bereits am ersten Adventssonntag. Bei seinem Auftritt hat er auch ein Ehrfurcht gebietendes Gefolge von "Gangerln" und wild mit Kuhglocken läutenden "Buttnmandln" dabei. Da läuft nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen so mancher Schauder über den Rücken.