Würstl, Fisch und Ganserljung Traditionen rund ums Weihnachtsessen
Was gibt’s bei Ihnen an Heiligabend zu essen? Würstl mit Kartoffelsalat oder vielleicht Forelle? Paul Enghofer hat sich im niederbayerischen Pfarrkirchen einmal umgehört, was dort so aufgetischt wird und hat dabei so einige interessante Schmankerl aufgetan ...
Bei den meisten ist es wohl einfach die Gewohnheit: Der Einfachheit halber gibt’s am Heiligabend Würstl, denn Würstl braten, das geht schnell. Meist gibt es dazu Kraut und Kartoffelsalat oder geröstete Kartoffeln. Doch Würstl sind nicht gleich Würstl, wie man auf dem Pfarrkirchener Wochenmarkt erfährt. Dort gibt es Schweinswürstl, Weißwürste, Kalbsbratwürstl, roh oder gebrüht und die sind tatsächlich – als schnelles Heilig-Abend-Essen – der Renner bei den meisten Niederbayern.
Die Tradition des Würstlessens am Heiligen Abend hat wohl damit zu tun, dass früher vor Weihnachten geschlachtet wurde. Und da gab‘s die Würste als erstes. Heute gibt’s alles, zu jeder Zeit. Und eben auch andere Traditionen, wie einige Marktbesucher verraten: Etwa ein Fondue, Karpfen oder Lasagne. Beim „Standl’Mo“ gibt’s was boarisch’s, eine Ente, verrät er. Und vom Pfarrkirchner Stadtpfarrer erfährt man, dass es bei ihm Forelle im Bierteig mit Salzkartoffeln gibt.
Aber auch Wild und Großgeflügel wie Truthühner, Enten und Gänse stehen hoch im Kurs. Die Tiere haben jetzt das richtige Gewicht erreicht. Gans steht etwa in Bad Birnbach beim Alten Weißbräu schon seit Martini und Kirchweih auf der Speisekarte, auch das Gansragout oder Ganserljung, mit Kartoffeln oder Knödeln; und nicht fehlen darf – natürlich der Gansbraten.