alpha-geschichte Zeugin der Zeit: Marione Ingram Ein Leben für den Frieden
Nacht auf
Montag, 11.11.2024
00:45
bis 01:45 Uhr
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
ARD alpha
2024
Marione Ingram gilt als letzte Zeitzeugin, die den Holocaust und auch den Hamburger Feuersturm von 1943 überlebt hat. Als jüdisches Kind von Nationalsozialisten verfolgt, wandert sie nach Kriegsende in die USA aus. Ihre eigenen unverarbeiteten Traumata im Gepäck, wird sie in New York Zeugin des strukturellen Rassismus in den USA.
Marione ist entsetzt über die Ungleichbehandlung der schwarzen Bevölkerung und schließt sich in den 1960er-Jahren der US-Bürgerrechtsbewegung an. Sie gründet eine „Freedom School“ in Mississippi und es dauert nicht lange, bis sie von der rassistischen und gewaltbereiten Terrororganisation Ku-Klux-Klan bedroht wird. Aber Marione Ingrams Entscheidung ist gefallen. Sie setzt sich für Menschen ein, die unterdrückt werden oder gesellschaftlich keine Stimme haben.
Aus eigener Erfahrung weiß die 1935 geborene Aktivistin, wie es sich anfühlt, seiner Grundrechte beraubt zu werden: Weil Juden nicht in Schutzräume durften, wurde sie als siebenjähriges Mädchen von Nachbarn während des Bombenhagels in Hamburg nicht in die Luftschutzkeller gelassen. Auch die Kirche verwehrte dem Mädchen den Schutz.
Wie kommt es, dass ausgerechnet eine Herzblut-Pazifistin wie Marione Ingram den Satz: „Krieg hat mich gerettet“, über die Lippen bringt? Welche Erlebnisse kann sie bis heute nicht vergessen und was macht es mit ihr, für dieses Interview noch einmal nach Hamburg gekommen zu sein? Hiervon und von ihrer unglaublichen Überlebensgeschichte berichtet die Wahlamerikanerin in diesem Film.
Redaktion:
Helge Freund
Die Reihe "Zeuge der Zeit" spürt dem Schicksal von Menschen nach, die als Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene den Terror des NS-Regimes erleiden mussten.