Themenschwerpunkt "30 Jahre Tschernobyl" Abschied von der sicheren Seite des Lebens
Freitag, 29.04.2016
21:00
bis 22:30 Uhr
ARD alpha
2016
11 Stunden nach dem Super Gau in Tschernobyl am 26. April 1986 war der Bildreporter Igor Kostin vor Ort und schoss die ersten Bilder. Seine Fotos, die um die Welt gingen, sind ein bizarres Zeugnis von Ereignissen, denen Menschen und Staaten nicht gewachsen sind. Er verstarb am 9. Juni 2015.
Die Nachwirkungen des Kernkraftunfalls von Tschernobyl sind noch immer erschütternd. Dies gilt besonders für Kinder, die in den zum Teil unzureichend ausgestatteten Kliniken in Weißrussland und im Gebiet um Tschernobyl auf ihre Behandlung warten. Hiltrud Schröder besuchte eine Klinik in Minsk.
Oxana Pentak, Ingenieurin für die Einstellung von Automatiksystemen, wohnte in der Unglücksnacht in der Stadt Pripjet, in der Leninstraße. Hier war die radioaktive Verseuchung am stärksten. Überall Geheimhaltung, verräterische Vorzeichen, Unklarheit. Erst zwei Tage später kommt es zur Evakuierung.
Eine Reise in die verbotene Zone... Die Autorin und Journalistin Swetlana Alexijewitsch (Nobelpreis für Literatur, 2015) hat die Todeszone von Tschernobyl besucht und gefilmt. In dieser durch Stacheldraht abgesperrten, radioaktiv verstrahlten Zone, hat sie zahlreiche illegale Bewohner entdeckt: "Die Robinsone vom weißen Ufer" - das sind Heimkehrer, die lieber im radioaktiven Gelände sterben, als in der Fremde ohne Hoffnung zu sein.
Regie:
Alexander Kluge
Redaktion:
Eva Maria Steimle