Dr. Viorela Dan, Kommunikationswissenschaftlerin Deepfakes in der Politik
Deepfakes - das sind Videos, die mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden, sehen täuschend echt aus. Gerade in Krisenzeiten kann von ihnen eine besondere Gefahr ausgehen. Was könnten wir dagegen tun?
Auch wenn wir wissen, dass Videos gefälscht werden können, neigen wir dazu, sie für wahr zu halten.
In ihrem Talk konzentriert sich Dr. Viorela Dan auf den Einsatz von Deepfakes in der Politik, etwa um vermeintliche audiovisuelle Beweise dafür zu liefern, dass Politker:innen etwas gesagt oder getan haben, was nie passiert ist. Polit-Deepfakes sind in Deutschland bisher vor allem für Aufklärungs- oder Satirezwecke erstellt worden – etwa um zu verdeutlichen, dass man Politiker:innen wie Dorothee Bär (CSU), Jens Spahn (CDU), Christian Lindner (FDP), Wolfgang Kubicki (FDP) oder Konstantin von Notz (B90/Die Grünen) beliebig Worte in den Mund legen kann.
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"THE DEEPFAKE REPORT": Künstliche Intelligenz! Sind diese manipulierten Videos eine Gefahr?
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EXTRA 3 Jens Spahn Interview | Deepfake
Dennoch wird befürchtet, dass böswillige politische Akteure Deepfakes strategisch einsetzen könnten, etwa um den Ausgang von Wahlen zu beeinflussen. Oder auch um politische Fehltentscheidungen zu provozieren. So geschehen am 24.6.2022 in einem Fake-Telefonat zwischen Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und Berlins regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey.
Dr. Viorela Dan skizziert den Stand der Diskussion aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive und zeigt Möglichkeiten auf, mit den Herausforderungen umzugehen. Zum einen geht sie dabei auf die Medienkompetenz der Zuschauer:innen ein. Hier macht sie Vorschläge dazu, wie diese gesteigert werden könnte, um gefälschte Videos besser zu erkennen. Zum anderen erläutert sie, warum journalistische Faktenchecks so wichtig sind im Kampf gegen gefälschte Videos in der Politik.
Kurzvita:
Dr. Viorela Dan ist seit Dezember 2018 als Akademische Rätin auf Zeit am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IfKW) der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Promoviert hatte sie 2016 an der Freien Universität Berlin. Forschungsaufenthalte führten sie nach Norwegen und in die USA (u.a. Texas, Indiana, Missouri, Michigan). Einer ihrer wichtigsten Forschungsschwerpunkte ist die Erforschung von Fehlinformationen und der Möglichkeiten, ihnen entgegenzutreten.