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Kurdische Studentenküche Ein Festessen aus dem Irak

Mit einem Drei-Gänge-Menü aus ihrer Heimat möchte Dilpak Wasim ihre Schwiegereltern überraschen und kocht deshalb drei typische Gerichte, mit denen sie den schwäbischen Geschmack treffen will.

Von: Saskia Kamphuis

Stand: 09.05.2018 | Archiv

Kurdisch Essen: Kubba - Gefüllter Reisteig

Dilpak Wasim ist aus dem kurdischen Teil Iraks nach Augsburg gekommen um sozialwissenschaftliche Konfliktforschung zu studieren. Dort hat sie Simon kennengelernt und lebt seit kurzem mit ihm in Mindelheim zusammen.

"Irgendwann will ich zurück in meine Heimat, aber nicht ohne Plan. Ich möchte was Gutes für mein Land tun. Etwas, das mit meinem Studium sozialwissenschaftliche Konfliktforschung in Augsburg zu tun hat. Bei uns, im Irak,  gibt es genug Konflikte zu analysieren, glaube ich.“ Dilpak Wasim über eine mögliche Rückkehr nach Irak

Rezepte aus der kurdischen Küche Iraks

(die Mengenangaben gelten für vier Personen)

NISKENA oder leichte Linsensuppe

Zutaten:

150 g rote Linsen
Wasser
1 EL Tomatenmark
Pfeffer & Salz
Minze

Zubereitung:

Die gewaschenen Linsen in Salzwasser zum Kochen bringen und immer wieder umrühren. Nicht aus dem Auge lassen, da sie leicht überkochen; regelmäßig etwas Wasser hinzugeben, damit die Linsen gerade mit Wasser bedeckt sind. Sobald die roten Linsen gelb werden, sind sie weich. Dann das Tomatenmark einrühren. Schwarzen Pfeffer und Minze hineingeben. Zum Schluss mit Salz abschmecken. Den Herd ausmachen und die Suppe ziehen lassen. Je länger umso intensiver der Geschmack.

Dazu warmes, frisch gebackenes Naanbrot servieren.

KUBBA oder kurdische Reisteigtaschen

Zutaten Teig:

400 g Milchreis
etwas Salz
1 Eigelb
Wasser
etwas Öl

Zutaten Füllung:

250 g Rinderhack
3 Lauchzwiebeln kleingeschnitten
eine Handvoll Rosinen
eine Handvoll gehackte Mandeln und Walnüsse
etwas 7 Gewürze-Pulver, arabisch-kurdisch
etwas Curry, Pfeffer und Salz
1 EL Tomatenmark
etwas frische Petersilie und Minze

"Das 7-Gewürzpulver riecht so gut. Es erinnert mich an meine Heimat und den großen Basar. Ein ganzer Berg voll unterschiedlicher Gewürze. Das vermisse ich hier."

Dilpak Wasim über arabisches-kurdisches 7-Gewürzepulver

Zubereitung:

Milchreis nach Packungsangabe in Salzwasser kochen. Für die gelbe Farbe kommt etwas Curry hinzu. Nach etwa 10 min die Konsistenz mit den Fingern prüfen. Der Reis soll noch „bissfest“ sein und sich zerdrücken lassen, ohne jedoch zu sehr zu kleben. Im Sieb abgießen und das restliche Wasser „ausdrücken“. Ein Eigelb hineingeben und so lange kneten bis ein fester Teig entsteht. Daraus Bällchen formen.

Für die Füllung wird das Hackfleisch in Öl angebraten. Nach und nach kommen Rosinen, Mandeln, Walnüsse, Lauchzwiebeln und Petersilie hinein. Anschließend Tomatenmark, Curry, die Gewürzmischung und Minze untermischen.
Jetzt braucht es Fingerspitzengefühl: Zuerst die Hände mit wenig Öl einreiben. Dann die Teigbällchen platt drücken und ein „Schälchen“ in der Handfläche formen. Dieses mit einem Löffel Füllung belegen, zuklappen und die Ränder gut zusammendrücken. Zwischen den Händen zu einer länglichen Form rollen. Den ganzen Teig so verarbeiten. Kubba in heißem Öl goldbraun braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

HALVA oder kurdischer Honig  – die orientalische Süßspeise einmal anders

Zutaten:

60 g Butter oder geschmackneutrales Öl
75 g Mehl
300 ml warme Milch
75-100 g Zucker nach Belieben
3 kleingeschnittene Datteln
je eine Hand voll Maulbeeren und Walnüsse gehackt
Prise Zimt und 3 Kardamomkapseln

Zubereitung:

Zuerst das Mehl in heißem Öl anbraten bis es goldbraun ist. Zucker in Milch auflösen und hineingießen. So lange rühren bis sich alle weiße Klümpchen auflöst haben. Die Masse sollte nicht am Boden kleben. Die Nüsse, Beeren und Datteln einstreuen, Zimt und Kardamom dazugeben. Noch einmal gut umrühren und dann in eine – mit kaltem Wasser ausgespülte - Schale oder Förmchen füllen und glattstreichen. Mindestens zwei Stunden im Kühlschrank abkühlen lassen. Vor dem Servieren stürzen und in Scheiben schneiden. Mit Zimt und einer halben Walnuss dekorieren.

Toll für Studenten: http://homeinabowl.de

Entstanden aus dem Wissen, dass in Augsburg 40 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund haben und täglich mehr dazu kommen, entstand „Home in a bowl“, ein Augsburger Verein, der Menschen aus aller Welt verbinden möchte. Die Website ist voll mit Rezepten und Kochgeschichten. Dilpaks Kubba findet man auch darin!


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