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Prof. Dr. Dirk Heckmann Digitale Empathie – Wie kommt mehr Gerechtigkeit ins Internet?

Stand: 01.12.2015 | Archiv

Prof. Dr. Dirk Heckmann | Bild: BR

Eine Facette von Cybermobbing sind die Hassparolen gegen Flüchtlinge im Internet. Zwar haben sie zu großen politischen Diskussionen geführt, doch geändert hat sich nichts. Daran zeigt sich: Formal gelten Recht und Gesetz auch im Netz, de facto scheinen Gerechtigkeit oder Fairness im virtuellen Raum aber ein Fremdwort zu sein. Hier kommt die „Digitale Empathie“ ins Spiel – ein mittlerweile immer häufiger verwendeter Begriff, der in diesem Kontext auch Sinn macht: Es gibt so viel Hass, Häme oder auch Schadenfreude im Netz, weil die Menschen, die hier agieren, sich nicht in die Opfer hineinfühlen (sie eher wie Avatare betrachten) und eben nicht emphatisch sind. Selbst Menschen aus der „bürgerlichen Mitte“ beteiligen sich an Mobbing, Shitstorms usw. Mittel- bis langfristig wird man ein solches Verhalten nicht über Gesetze und Strafverfahren zurückdrängen können (dann hätte man auf einen Schlag hunderttausende Gerichtsverfahren und eine Kriminalisierung beachtlicher Teile unserer Gesellschaft), sondern nur über die Vermittlung von Werten – bereits in den Schulen in Verbindung mit Medienkompetenz … und eben Empathie.

Prof. Dr. Dirk Heckmann

Als Bayerischer Verfassungsrichter und Internetrechtsprofessor an der Uni Passau  (Institut für IT-Sicherheit und Sicherheitsrecht) verbindet Dirk Heckmann in besonderer Weise Tradition und Moderne. Er sieht es als seine Berufung, neuartige Fragen zu Internet, Recht und Sicherheit in Geschichten, Bildern und multimedialen Inszenierungen zu beantworten und damit in und außerhalb der juristischen Fachwelt für Verständnis und Rechtssicherheit zu sorgen, u.a. auch als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik und als Sachverständiger auf dem Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung.


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