Prof. Dr. Metin Tolan, Experimentalphysiker Warum Fussball der ungerechteste Sport der Welt ist
Führen neue Technologien wie die Torlinientechnik oder der Videobeweis tatsächlich zu gerechteren Schiedsrichterentscheidungen? Der Experimentalphysiker Prof. Dr. Metin Tolan erklärt in Campus Talks, warum Fussball "der ungerechteste Sport der Welt" ist.
Längst hat beim Fußball hält die Digitaltechnik einzug gehalten: Mit ausgeklügelten Torlinientechnologien kann festgestellt werden, ob der Ball wirklich hinter der Linie war und mit Hilfe des Videobeweises werden falsche Abseitsentscheidungen oder Elfmeterpfiffe korrigiert. Damit soll das Spiel "gerechter" werden. Doch stimmt das überhaupt? Was ist überhaupt ein "gerechter" Sport oder ein "gerechtes" Spiel? Der Physiker Metin Tolan ist der Ansicht, dass all’ diese Entwicklungen genau in die falsche Richtung gehen, weil Fußball intrinsisch, also von innen heraus "der ungerechteste Sport der Welt" ist, sagt der Experimentalphysiker Prof. Dr. Metin Tolan.
Prof. Dr. Metin Tolan war bis 2021 C4-Professor für Experimentelle Physik an der Technischen Universität Dortmund. Er ist Autor mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher wie „Geschüttelt nicht gerührt - James Bond und die Physik“, „So werden wir Weltmeister! Die Physik des Fußballspiels“ oder „STAR TREK Physik – Warum die Enterprise nur 158 Kilo wiegt und andere galaktische Erkenntnisse“. 2010 wurde der Medienerprobte Physiker vom Studentenmagazin „Unicum“ zum Professor des Jahres im Bereich Naturwissenschaft und Medizin gewählt. Metin Tolans Arbeitsschwerpunkte sind die Erforschung des Grenzflächenverhaltens „weicher Materie“ (Polymere, Flüssigkeiten, Biomaterialien) mit Röntgenstrahlung und die Nutzung so genannter Synchrotronstrahlung zur Materialforschung allgemein. Seit April 2021 ist Prof. Dr. Metin Tolan Präsident der Universität Göttingen.