ARD alpha - Campus


12

Prof. Dr. Dr. Alexander Brink Der Blue Ocean der Werte! Warum mit der Haltung alles beginnt

Die Mainstream-Wirtschaft lockt mit vollmundigen Bekenntnissen, die Welt zu verbessern. Aber glauben wir ernsthaft, dass all diese Versprechen gehalten werden? Noch nie gab es so viel Heuchelei und Greenwashing wie gegenwärtig, erklärt Alexander Brink, Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Bayreuth

Von: Andrea Roth

Stand: 04.11.2024

Prof. Dr. Dr. Alexander Brink: Warum ist die richtige Haltung für Unternehmen wichtig?

Greenwashing liegt immer dann vor, wenn Haltung und Handlung nicht übereinstimmen. Das ist die einfachste Definition. Eine solche Haltungs-Handlungs-Lücke offenbart sich gegenwärtig. Das Problem der Unternehmen: Werte finden alle super – aber ihre Strategie, Struktur und Kultur wollen sie nicht ändern. Sie "texten" sich sozusagen grün. Dennoch entsteht ein Vertrauensverlust in die "Haltung" der Wirtschaft.

Dabei ist die Lösung ganz einfach. Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Wirtschaft gewinnt man im Blue Ocean der Werte durch die Kohärenz von Haltung, Handlung und Wirkung. Wie das aussieht, darüber berichtet Prof. Alexander Brink in seinem Campus Talk.

Prof. Dr. Dr. Alexander Brink, geb. 1970 in Düsseldorf, ist Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Bayreuth. Er ist Gründer und Partner der concern GmbH, eine auf Corporate Governance, Responsibility und Sustainability spezialisierte Unternehmensberatung mit Sitz in Köln und Bayreuth. Alexander Brink hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften (Dipl.-Ökonom) und Philosophie (Magister Artium) der Ruhr-Universität Bochum. Er promovierte im Anschluss innerhalb von drei Jahren in beiden Fachrichtungen (Dr. phil. und Dr. rer. pol.). Forschungen im Rahmen eines mehrjährigen Projektes zur Gerechtigkeit – gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft – und an der amerikanischen Yale University in New Haven schlossen sich an. Im Jahre 2002 wurde er als einer der ersten Juniorprofessoren in Bayern an die Universität Bayreuth berufen. Als Juniorprofessor für angewandte Ethik baute er dort das Bachelor- und Master-Programm Philosophy & Economics im Fachbereich Philosophie der Kulturwissenschaftlichen Fakultät mit auf. Seit 2008 ist er dort Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Unternehmensethik. Als Gastprofessor für Corporate Governance & Philosophy lehrte er darüber hinaus sechs Jahre am Reinhard-Mohn-Institut (RMI) der Universität Witten/Herdecke, zuvor zwei Jahre am dortigen Institut für Corporate Governance (ICG). Seit 2010 ist er zusätzlich Dozent an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel im Rahmen eines Promotionsprogramms zur Qualifizierung von Führungskräften in Unternehmen der Sozialwirtschaft und in der Kirche. Ebenso unterrichtet er seit zehn Jahren als Dozent im Masterprogramm Family Entrepreneurship der Zeppelin Universität. Von 2013 bis 2019 war er wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für Wirtschaftsethik in Berlin. Seit 2021 leitet er das Institut für Ethik und Management in Bayreuth.


12