Prof. Dr.Dr. hc. mult. Christoph Markschies, Evangelischer Theologe Gottesvorstellungen in der Antike
Der Evangelische Theologe Christoph Markschies von der Humboldt-Universität zu Berlin hinterfragt, wie sich die Menschen der Antike „Gottes Körper“ vorstellten.
Naturwissenschaftler sagen: Alles, was wir denken und sagen, ist Folge chemischer und biologischer Vorgänge. Geisteswissenschaftler halten dagegen: Unser Geist ist mehr als die Materie, die ihm zugrunde liegt.
Dieser Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft erklärt viele grundsätzliche Konflikte bis hin zu der Frage, ob es einen Gott geben kann, der frei ist von Beschränkungen der Materie und der gegenständlichen Welt. Ein Streit, der in vergangenen Zeiten auf überraschende Weise aufgelöst wurde: In der Antike gab es die Vorstellung, dass Gott durchaus einen Körper haben kann und zwar nicht im übertragenen sondern im wörtlichen Sinne. Gott existiert also als Geist in der Materie genau wie wir Menschen. Welche konkreten Vorstellungen von Gott es gab und was wir heute davon lernen können, erläutert der Theologe Christoph Markschies in seinem Vortrag.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies ist evangelischer Theologe mit dem Schwerpunkt Antike Kirchengeschichte. Seit und hat dort seit 2004 den Lehrstuhl für Antikes Christentum inne.
Markschies war u.a. Fellow des Institute for Advanced Studies der Hebrew University Jerusalem, Visiting Fellow am Trinity College in Oxford und Stewart Visiting Research Scholar im Humanities Council, Program of Jewish Studies an der University of Princeton. Er ist Träger des Leibniz-Preises der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Von 2006 bis 2010 war er Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2020 ist er Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.