ARD alpha - Campus


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Campus Reportage Bühne fürs Leben - Lernen mit Tanz und Theater

Mit Tanz und Theater können bei Kindern und Jugendlichen ungeahnte Komptenzen und Begabungen geweckt und gefördert werden. Wie kann diese ästhetische Bildung und Erziehung in der Schule gelingen?

Von: Andrea Roth

Stand: 23.05.2018 | Archiv

Jugendliche beim Tanzen lernen | Bild: picture-alliance/dpa

Kinder und Jugendliche können in der Welt des Tanzes und des Theaters ihren eignen Weg finden. Sie stärken damit ihre sinnlich-auditive Erfahrungen und erleben mit Tanzen und Theater spielen ein neues Körperbewusstsein sowie viele neue "Selbst"-Kompetenzen - Kompetenzen für ein ganzes Leben. Wie kann diese ästhetische Bildung und Erziehung in der Schule gelingen?

Tanzen und fürs Leben lernen

Alan Brooks gibt seinen Schülern Tipps

Alan Brooks ist Tänzer. Schon seit dem Jahr 2003 steht er nicht nur auf der Bühne, sondern auch in den Turnhallen bayerischer Hauptschulen. Für das Projekt "Schultanz in Bayern" arbeitet er mit Schülern der Klasse 8a und 8b der Volksschule Eching. Seine Mission: Die Schüler sollen lernen, sich beim Tanzen mit ihrem Körper auszudrücken, sich trauen, sie selbst zu sein, dadurch neues Selbstbewusstsein gewinnen. Der Tänzer kennt seine Klientel genau. Ein großer Druck lastet auf ihnen: Junge Menschen, die nur noch kurze Zeit auf der Hauptschule haben, bevor sie sich für Ausbildung und Beruf entscheiden müssen. Eine Woche lang sollen sie nun mit Alan Brooks tanzen, eigene Bewegungen erfinden und eine Choreographie gemeinsam gestalten. Das Ziel - Lebenskompetenz: "Es kann ein Durchbruch sein, wenn nach dem Projekt ein Kind, das nie getanzt hat, stolz und gerade dasteht und Dir direkt in die Augen schaut". Ganz anders als die Stoffvermittlung in der Schule wirkt Tanz- und Theatererziehung nicht nur über das kognitive Lernen, sondern auch über den Körper, über Erinnerungen, spontanes Handeln.

Theater spielen und fürs Leben lernen

Darum geht es auch bei "Tusch - Theater an die Schulen", ein Projekt, das in Berlin seinen Anfang hatte und nun auch im zweiten Jahr in München läuft, eine Kooperation der Landeshauptstadt mit dem Bayerischen Kultusministerium: Fünf Münchner Theaterhäuser kooperieren jeweils über zwei Jahre mit einer Schule - von der Hauptschule bis zur Berufsschule. Die Schüler schauen dabei hinter die Kulissen der Theater und erarbeiten gemeinsam mit Theaterpädagogen ein eigenes Stück. Die Jugendlichen erfahren so, wie sich in vertrauensvollem Zusammenspiel mit Mitschülern Themen, Gefühle und Aussagen künstlerisch umsetzen lassen. Die Erfolge in sozialer und psychologischer Hinsicht sind verblüffend: schüchterne Kinder werden mutig, aggressive Kinder rücksichtsvoll, die Klassengemeinschaft wächst zusammen. Projekte wie diese sind eine wertvolle Ergänzung der Bildungsarbeit an den Schulen, sie sind aber bisher noch keine Pflichtfächer. Längst fordern daher Theater- und Tanzpädagogen, dass diese Disziplinen fester Bestandteil des Schulalltags werden.



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