Video in der Schule Schnitt: Montage
Der hart geschnittene Beitrag ist der beste Beitrag
Der Schnitt ist so natürlich wie ...
"... der Lidschlag –, der den scheinbar kontinuierlichen Fluss unserer visuellen Wahrnehmung unterbricht."
Walter Murch
Wie lang steht ein Bild?
- Früher: 5 Sekunden
- MTV: 1,5 Sekunden
- Heute: 3-4 Sekunden
Deshalb: Je ruhiger die Bilder, desto schneller kann man schneiden.
Der Zuschauer muss sich orientieren können: Totale – Nahe – Halbnahe – Totale. Eine Übersicht der Einstellungsgrößen finden Sie zur Erinnerung nochmal hier.
Die Reportage hat auch noch viel Echtzeitgefühl, weil der Zuschauer die Herausforderungen mit dem Protagonisten gefühlt "gleichzeitig" miterlebt. Da sind Plansequenzen (ein Handlungsablauf ohne Schnitt) die erste Wahl.
Im Film lösen wir eine Szene in Einzeleinstellungen auf, zerhäckseln alles, um es dann im Schnitt wieder zusammenzukleben. Und zwar so, dass für den Zuschauer eine zeitliche und räumliche Einheit entsteht.
Wir alle haben ein Kontinuitätsempfinden. Wir merken, wenn der Film Fehler macht. Ein gewagter Schnitt fällt auf. Oder schlimmer noch: "Wenn es springt" fangen wir vielleicht an, über en springenden Schnitt nachzudenken und sind dann mit der Aufmerksamkeit nicht mehr beim Film.
Typische Schnittfehler
1. Anschlussfehler:
Requisitenanschluss: Plötzlich ist die Zigarette wieder lang oder das Glas viel leerer.
Lichtanschluss: Die Tageszeit hat sich verändert; Weißabgleich (Farbe) hat sich verändert -> zusätzliches Licht wurde aufgestellt (neuer Schattenwurf).
2. Bewegungsfehler
Bewegungsrichtung: Achsensprung oder auch anderer Bewegungsvektor
Bewegungsrhythmus: z. B. Hand greift nach Glas und ist im zweiten Bild "zurückgesprungen"
Bewegungsdynamik: z. B. mit Stöckelschuhen tippeln – mal schneller, mal langsamer