Fraktions-Streit bei der AfD Unversöhnlich nach außen und nach innen
Die AfD weiß aus ihrer Sicht nicht nur alles besser, sie macht auch noch alles besser als die anderen Parteien. Zumindest wenn es um den Absolutheitsanspruch von Personen und Positionen geht.

Auch bei Union, SPD und allen anderen wird gestritten: Seehofer gegen Merkel, die SPD gegen ihren Vorsitzenden, und so weiter… Aber die Heftigkeit der AfD, die hat schon etwas Besonderes. Und das liegt im System der AfD. Erneut liefert die Partei ein abstoßendes Schauspiel der Selbstzerfleischung. Einst hat man Parteigründer Bernd Lucke als Vorsitzenden gestürzt. Jetzt ist offenbar Frauke Petry dran.
Denn es geht ja derzeit nicht um Baden-Württemberg, die Spaltung der dortigen Landtagsfraktion oder die Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Abgeordneten. Nein, es geht um einen immer brutaleren Machtkampf. Es stehen sich gegenüber: Auf der einen Seite AfD-Chefin Petry, ihr Lebensgefährte und NRW-Landesvorsitzender Marcus Pretzell und andererseits Co-Parteichef Jörg Meuthen sowie die Landesvorsitzenden Björn Höcke und Alexander Gauland.
Partei lebt von Abgrenzung
Dass bei der AfD so heftig geholzt wird, hat einen Grund. Die Partei ist durch und durch intolerant. Nach innen und nach außen. Sie lebt von Feindbildern. Von Abgrenzung. Intolerant gegenüber Flüchtlingen, intolerant gegenüber modernen Lebensformen, gegenüber Homosexuellen, gegenüber anderen Meinungen an sich und intolerant gegenüber jenen, die sie vertreten. Von der einstigen Professorenpartei die gegen den Euro antrat ist nichts, aber auch gar nichts geblieben. Der Rechtsruck scheint endgültig. Und Abwägung an sich ist nicht mehr vorgesehen.
AfD demaskiert sich selbst
All das hat aber auch etwas Gutes: ähnlich wie in Großbritannien die Brexit-Befürworter demaskieren sich auch in Deutschland gerade die AfD-Spitzenleute als das, was sie sind. Gnadenlose Populisten. Mit einfachen, platten Lösungen für jedes Problem. Aber nicht in der Lage, abzuwägen, den schwierigen Weg zu gehen, Konsens zu suchen – in der Sache und über Personen. Insgesamt ein bequemes, eine verantwortungsloses Verhalten.
Die Probleme aber, um die es geht – ob Zuwanderung oder soziale Gerechtigkeit – sie erfordern nun mal komplizierte Lösungen und Akteure, die besonnen handeln. Es gäbe eine einfache Möglichkeit das Schauspiel zu beenden. Einfach nicht AfD wählen. Davon aber ist in Umfragen bislang wenig zu spüren. So einfach machen es die Bürger den anderen Parteien nicht. Die müssen sich schon noch anstrengen, die stattliche Zahl der AfD-Wähler zurückzuerobern. Sich nur auszuruhen und sich an der Selbstzerfleischung der anderen zu erfreuen, wird nicht ausreichen.
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Truderinger, Mittwoch, 06.Juli 2016, 13:43 Uhr
6. Steilvorlage!
Leichter kann es diese "AfD" den etablierten, bzw. professionellen Parteien nicht mehr machen. Schließlich erleben wir gerade eines der peinlichsten, jedoch auch belustigendsten parlamentarischen Laienschauspiele der Nachkriegszeit. Es ist vorhersehbar, wo die "AfD" landet: Die extreme Rechte wird sich abspalten und spätestens dann dürfte auch dem letzten ihrer jetzigen Anhänger klar werden, wen er da vor sich hat.
Antwort von Anni, Mittwoch, 06.Juli, 15:49 Uhr anzeigen
Inzwischen kennt jeder Ihre Meinung, Sie können sie also künftig für sich behalten!
birkhahn, Mittwoch, 06.Juli 2016, 13:42 Uhr
5. AfD
Was die AfD derzeit macht ist unklug, bei neuen Parteien allerdings nicht ungewöhnlich. Die AfD wird sich zusammenraufen und weiter zulegen.
Denn wer das Drama mit den Illegalen Einwanderen beenden will - die nächste große Welle baut sich gerade auf -, für den gibt es tatsächlich keine andere Alternative.
Antwort von Truderinger, Mittwoch, 06.Juli, 13:47 Uhr anzeigen
Die "AfD" wird untereinander raufen und sich zerlegen, muss es heißen. Da hilft auch Ihre Panikmache nichts!
Erika Ziegenhagen, Mittwoch, 06.Juli 2016, 13:35 Uhr
4. Tageskommentar von Herrn Steffen Jenter
Habe gerade Ihren unsäglichen Gehirnwäsche-Kommentar gehört, Herr Jeter! Halten Sie den etwa für sachlich? Kann die AfD überhaupt noch irgendwas richtig machen? Wenn sie sich von Nazis abgrenzt, ist es nicht recht, und wenn sie sich abgrenzt ist es auch falsch. Gibt es bei anderen Parteien etwa keinen internen Streit? Man mag von der AfD halten was man will, aber wenn man sich ihre vorgekaute und vorkauende Meinung anhört, kann einem nur schlecht werden Angst, der Verdacht der zensierten Presse erhält neue Nahrung.
Ja, ich werde AfD wählen, obwohl ich vieles an deren Programm auszusetzen habe, allerdings nur, wenn ich sicher sein kann, dass sie letztlich nicht die Mehrheit bekommt. Aber das Wählen der AfD ist - wie GERAD IHR Kommentar zeigt - ZWINGEND NOTWENDIG, damit endlich mal die Gehirnwäsche der Mainsteam-Medien aufhört.
Vielleicht sind Sie ja ein heimlicher Fan der AfD. Das würde erklären, warum sie solche Kommentare ablassen, mit dennen Sie sicher das Gegenteil erreichen.
Antwort von Peter, Mittwoch, 06.Juli, 13:42 Uhr anzeigen
TOP! Sie haben den Punkt getroffen.
Antwort von Truderinger, Mittwoch, 06.Juli, 13:50 Uhr anzeigen
Immer wieder schön, wie sich "AfD"ler die Welt zurechtlügen. Allerdings wirken die Rechtfertigungskommentare dann doch zunehmend jämmerlicher, weltfremder und verzweifelter. Die "AfD" ist dabei, sich zu zerstören und das ist ZWINGEND NOTWENDIG, damit die Verblödung durch diese "Partei" aufhört. Wer Aufklärung durch die freie, objektive Presse derart diffamiert, dem ist aber wohl kaum noch zu helfen. Aber das sind nur ein paar....
Antwort von Lindner Karl-Heinz, Mittwoch, 06.Juli, 15:37 Uhr anzeigen
Zur Antwort von Truderinger: WELCHE FREIE, OBJEKTIVE PRESSE????????????????
Frank B., Mittwoch, 06.Juli 2016, 13:33 Uhr
3. Qualität
Wie sagte Frau Prof. Krone-Schmalz, wie guter Journalismus dem Bürger neutral zu informieren hätte? Herr Jenter sie geben uns Bürger eine Wahlempfehlung.
Das verbiete ich mir.
Bayerin, Mittwoch, 06.Juli 2016, 13:11 Uhr
2. Preußens Glanz und Gloria
"Die Probleme aber, um die es geht – ob Zuwanderung oder soziale Gerechtigkeit – sie erfordern nun mal komplizierte Lösungen und Akteure, [...]"
Wie wahr! Also weg mit Merkel, Maasmännchen, Küsten-Barbie und der ganzen Sozi-Bagage in Berlin! Die haben nun lang genug bewiesen, daß sie es nicht können.