Hochwasserschutz Die Deichbauer von Eschenlohe
Seit der Überschwemmung von 2005 ist das oberbayerische Eschenlohe eine der bayerischen Hochwasser-Symbolgemeinden schlechthin. Den Fluten hielten damals Dämme und Deiche nicht stand. Eschenlohe baute daraufhin noch höhere.
August-Flut 2005: Das Fernsehen zeigte immer wieder Bilder aus dem temporär untergegangenen Eschenlohe. Der 1.600-Einwohner-Ort im Werdenfelser Land nahe Garmisch ist seitdem die bayerische Hochwasser-Symbolgemeinde schlechthin.
Das Wasser stand bis zu 1,50 Meter hoch in dem kleinen Ort. Die Überschwemmungen der Loisach richteten horrende Schäden an, in manchen Haushalten mehr als 100.000 Euro. Die Dämme und Deiche hatten den Fluten nicht standgehalten.
Auf zu neuen Ufern - vor allem zu höheren und massiveren
Danach wurde im notorisch von Fluten heimgesuchten Eschenlohe wieder mal heftig diskutiert, was zu tun sei. Nicht alle Einwohner waren von der Aussicht auf eine noch massivere Uferverbauung begeistert. Stattdessen wurde eine tiefe Ausbaggerung der Loisach oder eine Ableitung ins Murnauer Moos vorgeschlagen.
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Durchgesetzt hat sich doch der klassische Hochwasserschutz - in modernisierter Variante. Im Sommer 2006 war dann Spatenstich für neue, höhere Dämme und Deiche. Zusätzlich schaffte man aber auch Raum für ökologischen Hochwasserschutz: Zwei Zuflüsse sollten renaturiert, ein Fünf-Hektar-Auwald südlich der Gemeinde gepflanzt werden.
Eine neue Loisach-Brücke kommt ohne Pfeiler aus, sodass die Wassermassen künftig ohne Widerstand fließen können. Das gesamte Projekt kostete rund sechs Millionen Euro, von denen der Freistaat den größten Teil übernahm.