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Geschichte der Bergkirchweih Die Kirchweih, die gar keine ist

Stand: 16.05.2018 |Bildnachweis

Bergkirchweih historisch: Leben am Erichskeller | Bild: Stadt Erlangen

Die Bergkirchweih blickt auf eine über 250-jährige Geschichte zurück. Das Bergfest wurde 1755 aus der Taufe gehoben und entstand aus dem sogenannten "Vogelschießen", einem Fest der Erlanger Schützenkompanie. Per Stadtratsbeschluss wurde daraus ein Pfingstmarkt, der wiederum auf Drängen der Erlanger Kirchenväter später zur Kirchweih umbenannt wurde.

Keine Kirchweih, kein Berg, keine Burg

Burgberg mit Riesenrad

Der Name Bergkirchweih taucht in Dokumenten erstmals 1814 auf. Ein Name, der eigentlich völlig fehl am Platz ist, denn das Fest hat weder etwas mit der Weihe einer Kirche zu tun noch ist der "Berg" tatsächlich einer: Der Hügel erhebt sich gerade mal 50 bis 60 Meter über die Stadt. Und noch eine weitere Ungereimtheit umgibt den "Festplatz": Woher der Burgberg seinen Namen hat, weiß niemand so genau. Eine Burg oder mögliche Reste wurden jedenfalls nie gefunden.

Anekdoten rund um den "Berch"

Steinkrug

Steinkrug | Bild: BR-Studio Franken

Kampf den Plastikbierkrügen
Berg-Geschichte schrieben Plastikbierkrüge in den 70er-Jahren: Nachdem die Wirte einen übermäßigen "Krugverlust" durch Souvenierjäger hinnehmen mussten, entschlossen sie sich, das Bier in Plastikkrügen auszuschenken. Doch damit war schnell wieder Schluss: Junge Bergfreunde warfen die Krüge auf einen Haufen und setzten den Plastikberg in Brand. Die Tradition in Stein siegte über den Plastikwahn.

Gekühlt aus dem Felsenkeller

Jahrhunderte alte Kellergewölbe unter dem Burgberg

Eine besondere Bedeutung spielten von Anfang an die Felsenkeller unter dem Burgberg. Die Erlanger Brauereien lagerten hier seit Ende des 17. Jahrhunderts ihr Bier. Gekühlt und frisch ausgeschenkt war das "flüssige Gold" dann auch die Attraktion auf der ersten Bergkirchweih am 21. April 1755. Über die Jahrhunderte entstanden weitere Bräuche, wie das Anzapfen durch den Oberbürgermeister oder das feierliche Begräbnis eines Fasses am Ende der Bergkirchweih, die noch heute gepflegt werden.







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