Kinderzeche Die tapferen Kinder von Dinkelsbühl
Eigentlich wollte der schwedische Feldherr Sperreuth Dinkelsbühl zerstören, wenn sich ihm nicht eine Handvoll Kinder in den Weg gestellt hätte. So will es die Sage. Jedes Jahr im Juli feiert die Stadt mit der "Kinderzeche" ihre Rettung.
Höhepunkte des Kinder- und Heimatfestes sind die historischen Festzüge. Ein Publikumsmagnet ist der Kinderfestzug am 18. Juli. Zu den weiteren Höhepunkten zählt das historische Festspiel "Die Kinderzeche", das an beiden Wochenenden (16./17. Juli und 23./24. Juli) im Schrannen-Festsaal zu sehen ist.
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An der "Kinderzeche" beteiligen sich insgesamt rund 1.100 kleine und große Dinkelsbühler. Das ist etwa jeder zehnte Einwohner der Stadt.
Natürlich werden auch dieses Jahr bei dem Heimatfest wieder Tänze, Auftritte von Trommlern und Pfeifern und echtes Lagerleben geboten.
Mit dem Zug zur Kinderzeche
Die Dampfzüge des Bayerischen Eisenbahnmuseums fahren auch heuer wieder auf der "Romantischen Schiene" zur Kinderzeche nach Dinkelsbühl. Mit einer 2.000 PS-starken Dampflokomotive pendeln sie zwischen Nördlingen, Dinkelsbühl und Feuchtwangen. Fahrkarten können beim Schaffner gekauft werden. Fahrräder werden kostenlos im Gepäckwagen mitgenommen.
Lore und die Kinderschar
Den historischen Hintergrund zu den Festspielen liefert die Sage um die Turmwächterstochter Lore: Sie soll die Stadt vor Plünderung und Brandschatzung durch die Schweden bewahrt haben. Nach der wochenlangen Belagerung Dinkelsbühls war Lore den schwedischen Truppen singend mit einer Schar kleiner Kinder entgegengezogen. Sie flehten beim Feldherrn Sperreuth um Gnade. Und um der Kinder willen verschonte dieser die Stadt.
Schauspiel der Kinder
Diese Sage wird in einem Schauspiel von einheimischen Kindern und Erwachsenen nachgespielt. "Schwedische Truppen" lagern vor den Stadtmauern, Stadtsoldaten bewachen das Wörnitztor. Die entscheidende Ratssitzung, in der sich die meisten Stadtväter dazu durchrangen, die Stadt aufzugeben, wird in der Schranne, dem historischen Festsaal, wieder lebendig. Auf dem Altrathausplatz findet schließlich die berühmteste Szene mit der Kinderlore statt.
Schulkinderausflüge in Wirtshäuser
Den Ursprung des heutigen Kinderfestes verdanken die Dinkelsbühler ihren Lateinschulen: Schüler und Magister - so hießen damals die Lehrer - zogen am Schuljahresende in die Wirtshäuser der umliegenden Dörfer. Die Einkehr mit Essen und Trinken, die "Schulzeche", bezahlten Kirche und Schule. Mit der Zeit entwickelte sich die Kinderzeche zu einem ausgewachsenen Volksfest - sehr zur Freude der Erwachsenen, die nun auch mitfeiern durften. Die "Kinderzeche" in Dinkelsbühl zählt jedes Jahr tausende Besucher.
Info
Die diesjährige "Kinderzeche" findet vom 15. bis zum 24. Juli statt. Das Programm für die einzelnen Tage gibt's hier: