NSU-Prozess: 313. Verhandlungstag Zschäpe ergreift das Wort
Nach fast dreieinhalb Jahren ist im Gerichtssaal zum ersten Mal Beate Zschäpes Stimme zu hören. Völlig überraschend verliest die Hauptangeklagte eine Stellungnahme zur eigenen politischen Haltung und zu den Straftaten.
Sie verurteile auch ihr eigenes Fehlverhalten, liest Zschäpe vom Blatt ab ohne konkreter zu werden. Sie verurteilt in der Stellungnahme auch, was Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt den Opfern und deren Familien antaten. Fragen der Opferangehörigen will sie aber weiter nicht beantworten. Die Hauptangeklagte räumt ein, früher rechtsextremes Gedankengut vertreten zu haben. Heute hege sie solche Gedanken aber nicht mehr. Zschäpes Erklärung wird von vielen Nebenklagevertretern als rein taktische Einlassung gewertet, um ein milderes Urteil zu erreichen. Vor der Stellungnahme werden weitere Antworten Zschäpes auf Fragen des Gerichts verlesen. Darin erklärt sie unter anderem, nichts über die Auswahl der NSU-Opfer zu wissen.