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Fall Peggy Polizei setzt Belohnung von 30.000 Euro aus

Im Fall Peggy hat die Polizei nun eine Belohnung von 30.000 Euro für entscheidende Hinweise ausgelobt. Vor allem Zeugen sollen sich melden, die 2001 rund um die Fundstelle von Peggys Knochen etwas Verdächtiges gesehen haben.

Von: Kristina Kreutzer, Anne Axmann, Matthias Rüd

Stand: 13.07.2016 | Archiv

Staatsanwaltschaft und Polizei in Bayreuth  zum Fall Peggy | Bild: News5

Auch nach dem Fund der Knochen hat die Kripo keinen entscheidenden neuen Hinweis. Das gefundene Skelett sei nicht vollständig gewesen und es fehlen Kleidungsteile. Auch der Schulrucksack Peggys fehlt, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayreuth. Die Ermittler erhoffen sich weiter entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung, deswegen wird nun unter der Telefonnummer 0921 / 506 – 14 14 ein Hinweistelefon geschaltet.

Keine Details zum Fundort

Bild von Peggys Schultasche

Weiter unklar ist die genaue Todesursache und auch der Todeszeitpunkt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Leiche 15 Jahre lang in dem Wald in Thüringen lag. Ob die Leiche vergraben wurde, oder nur, wie es in manchen Medienberichten heißt, mit Ästen bedeckt war, sagten die Ermittler nicht.

Kein Verdächtiger, kein Fortschritt

Der Fundort von Peggys Leiche

"Wir haben keinen Verdächtigen und bisher keinen wesentlichen Fortschritt", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel bereits am Montag (11.07.16). Anfang Juli dieses Jahres hatte ein Pilzsammler in einem Wald im thüringischen Landkreis Saale-Orla Skelettreste, die von dem verschwundenen Mädchen stammen, gefunden.

Hintergrund: Peggys rätselhaftes Verschwinden

Am 7. Mai 2001 war die damals neunjährige Peggy Knobloch spurlos in ihrem Heimatort Lichtenberg im Landkreis Hof verschwunden. 2004 wurde ein geistig behinderter Nachbar vom Landgericht Hof in einem aufwändigen Indizienprozess wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt und aufgrund weiterer Delikte in der Psychiatrie untergebracht. In einem Wiederaufnahme-Verfahren sprach das Landgericht Bayreuth den Mann dann wieder frei, er wurde 2015 entlassen.

Auch die Ermittlungen gegen weitere Tatverdächtige hatten bislang keine Spur auf das Mädchen gebracht: So gerieten ehemalige Bekannte der Familie aus Halle/Saale ins Visier der Fahnder. Diese Spur brachte jedoch keinen Durchbruch, sie gelten nicht mehr als Verdächtige.

In den vergangenen Jahren gab es teilweise spektakuläre Untersuchungsaktionen: So wurde in einer Talsperre in Sachsen auf einen Hinweis hin nach dem Schulranzen von Peggy gesucht. In einem Garten eines Anwesens in Lichtenberg wurde 2013 gegraben. Die Ermittler fanden dort zwar Knochenreste, sie stammten aber nicht von Peggy. Ebenso ohne Erfolg blieb eine Grabungsaktion am Lichtenberger Friedhof Anfang 2014.

 

Chronologie im Fall Peggy


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