Knochenfund 2013 Grabungen nach Peggy-Spuren
Bei Grabungsarbeiten auf einem Privatgrundstück in Lichtenberg (Lkr. Hof) im April 2013 hat die Polizei menschliche Knochen gefunden. Doch Rechtsmediziner kamen zu dem Ergebnis, dass die Knochen nicht von Peggy stammen können.
Das Ergebnis der Erlanger Rechtsmediziner sei eindeutig, sagte Oberstaatsanwalt Ernst Schmalz nach der Untersuchung im Mai 2013 dem Bayerischen Rundfunk. Nach Ansicht der Ermittler könnten die Knochen von einem Friedhof stammen, der früher in der Nähe des durchsuchten Anwesens angelegt war.
Gesamten Hinterhof umgegraben
Das Haus und das Grundstück wurden von der Polizei mehrere Tage lang durchsucht. Das Anwesen galt für die Ermittler als "möglicher Leichenablageort". Es liegt nur etwa 250 Meter von Peggys ehemaligen Wohnhaus entfernt. Die Beamten hatten bei der Suchaktion den gesamten Hinterhof auf einer Fläche von rund 50 Quadratmetern umgegraben. Allerdings hätten sich daraus keine Spuren und Hinweise gegeben, so ein Sprecher der Polizei.
Kinderhemd im Keller gefunden
Der Hausbesitzer aus Lichtenberg wurde im Zuge der Durchsuchung von der Polizei befragt. Auch daraus hätten sich aber keine neuen Erkenntnisse ergeben, so die Ermittler. Er war 2008 in einem anderen Fall wegen sexuellen Missbrauchs zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Bei den Ermittlungen damals wurde auch ein Kinderhemd im Keller des Mannes gefunden. Das Kleidungsstück habe allerdings keine verwertbaren DNA-Spuren aufgewiesen, so die Staatsanwaltschaft. Zudem habe Peggys Mutter erklärt, das Hemd habe nicht ihrer Tochter gehört.
Mord ohne Leiche
Die neunjährige Schülerin Peggy Knobloch aus dem oberfränkischen Lichtenberg verschwand am 7. Mai 2001 spurlos. Rasch geriet Ulvi Kulac unter Verdacht, das Mädchen ermordet zu haben, um einen vorangegangenen sexuellen Missbrauch zu vertuschen. 2004 verurteilte ihn das Landgericht Hof unter anderem wegen Mordes an Peggy zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Ein Jahr später bestätigte der Bundesgerichtshof das Urteil. Ulvi Kulac ist derzeit im Bezirkskrankenhaus Bayreuth untergebracht. Er hat einen Intelligenzquotienten von 67 und ist damit laut Gutachten auf dem geistigen Stand eines zehnjährigen Kindes. Peggys Leiche wurde nie gefunden. Seit Mitte 2012 führt die Staatsanwaltschaft Bayreuth erneut Ermittlungen durch – unabhängig vom Wiederaufnahmeverfahren.