Da steht er, mit einem Lachen im Gesicht. Den Baseballschläger hinter dem Kopf, bereit, den Ball zu schlagen. Es ist Heinz Huber, damals neun Jahre alt. Heute ist der pensionierte Professor 76 und wohnt in Regensburg. An das Foto erinnert er sich noch genau.

Die Amerikaner brachten nicht nur den Baseball ins Pocking der Nachkriegszeit: Die Soldaten versorgten die Kinder mit Schokolade, Butterfingern, Kaugummi und Lebensmitteln aus der Kantine.

Basebälle werden zu Socken

Ein weiterer Zeitzeuge berichtete, dass die Buben am Rand der bayerischen Baseballfelder auf Bälle lauerten. Die Bälle wurden bei den Großmüttern abgeliefert. Die trennten sie auf, um an die Wolle im Inneren der Bälle zu kommen. So konnten die Omas die Wolle spinnen und daraus Mützen und Socken stricken.

Huber ist Jugendmeister im Weitsprung

Heinz Huber lebt heute in Regensburg

Gegen den Fußball kam der amerikanische Nationalsport trotzdem nicht an. Ein Jahr später kickte der SV Pocking auf dem Baseball-Platz. Auch Heinz Huber verfolgte eine andere Sportlerkarriere. Er wurde Jugendmeister im Weitsprung und stand in der Bezirksliga Niederbayern im Tor des SV Pocking.

Das Museum der Bayerischen Geschichte ist auf der Suche nach Geschichten wie die von Heinz Huber. Fotos, Carepakete, Postkarten oder Geschenke der amerikanischen Soldaten - die Dinge und die dazugehörige Geschichte sollen im neuen Museum der Bayerischen Geschichte ausgestellt werden, das 2018 eröffnet wird.