Der 20. April Ein Feiertag für Rechtsextreme
Die Geburtstage Adolf Hitlers sind für Rechtsextreme alljährlich ein willkommener Anlass, Ihre Gesinnung zu demonstrieren. So auch der 125. am vergangenen Sonntag. Im Münchner Osten feierten bekannte Vertreter der Szene.
Lange Jahre war der 20. April ein von Demokraten gefürchteter Tag, an dem Neonazis nicht selten lauthals ihre Gesinnung und ihren "Führer" feierten. Diese Zeiten sind zwar vorbei. Dennoch nahm auch in diesem Jahr eine Gruppe Rechtsextremer den 20. April zum Anlass, düstere Pläne für die Zukunft zu schmieden. Nach Informationen des Münchner "Bündnisses gegen Naziterror und Rassismus" trafen sich in einer Gastwirtschaft im Münchner Osten Mitglieder von "Bürgerinitiative Ausländerstopp" (BIA) und NPD, darunter Karl Richter, Detlef Wacker und Roland Wuttke sowie der unter anderem wegen Volksverhetzung vorbestrafte Sascha Krolzig.
Und wieder eine neue Partei am rechten Rand
Auf der Veranstaltung wurde offenbar auch ein Münchner Kreisverband der Partei "Die Rechte" gegründet, einer Gruppierung, die bisher vor allem in Nordrhein-Westfalen als Alternativprojekt zur NPD aufgetreten war. Für den Sprecher des "Bündnisses gegen Naziterror und Rassismus", Peter Meier, macht die bewusste Wahl des Datums deutlich, "welches Gedankengut" in dieser Vereinigung vorherrsche. Die Teilnahme des BIA-Stadtrats und NPD-Bundesvizes Karl Richter an der Gründung des Kreisverbands von "Die Rechte" sei "sehr aussagekräftig", so Meier. Offenbar finde eine tiefgreifende Umstrukturierung innerhalb der Münchner Naziszene statt. Während das "Freie Netz Süd" einem möglichen Verbot zuvorkomme und sich als neue Partei namens "Der Dritte Weg" neu aufstelle (Siehe Kolumne: "Eine neue Partei - ganz rechtsaußen"), würden NPD-Kader wie Richter und Wuttke nun auf die Partei "Die Rechte" setzen.
Den Wirt des Lokals, in dem sich die Rechtsextremen trafen, fordern die Nazigegner auf, künftig keine Räumlichkeiten mehr für Versammlungen der Rechtsextremen zur Verfügung zu stellen. Es sei in München unter vielen Wirten Konsens, Rechtsextreme nicht zu bewirten. Es sei eine wichtige Aufgabe der Zivilgesellschaft, Neonazis und Rassisten den Boden zu entziehen.