Die RAF Blutspur durch Bayern
Zwei Attentate mit tödlichem Ausgang und Sprengstoffanschläge in München und Augsburg: Der RAF-Terrorismus erreichte in den Jahren 1972 bis 1986 auch Bayern. Ein Kapitel, das bis heute nicht abgeschlossen ist, denn die Taten wurden teilweise nie geklärt.
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Mai 1972
Blick durch ein Fenster auf den Parkplatz des LKA
Mai 1972
Anschläge in München und Augsburg
Am 12. Mai 1972 zündet die RAF eine Autobombe auf dem Parkplatz des Landeskriminalamts (LKA) in München. Fünf Polizeibeamte werden verletzt, mehrere Autos beschädigt. Zu dem Anschlag bekennt sich das "Kommando Thomas Weisbecker". Auch auf das Polizeipräsidium Augsburg wird am selben Tag ein Anschlag verübt. Dabei werden fünf Menschen verletzt. Für die Taten werden die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe verurteilt. Ein Urteil, das nie vollstreckt wird, da die Verurteilten vorher Selbstmord begehen.
Quelle: SZ-Photoarchiv
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April 1979
Polizistin mit RAF-Fahndungsplakat in der Nürnberger Innenstadt
April 1979
Banküberfall und eine getötete Terroristin in Nürnberg
Bei einem Überfall auf eine Bank erbeuten RAF-Terroristen am 17. April 1979 rund 200.000 D-Mark. Kurze Zeit später, am 4. Mai, wird die mutmaßliche RAF-Terroristen Elisabeth von Dyck von der Polizei erschossen. Ort des Vorfalls: eine Wohnung in der Stephanstraße im Stadtteil St. Peter.
Quelle: dpa/picture alliance
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Dezember 1984
Das Fluchtfahrzeug der Terroristen
Dezember 1984
Anschlag auf die NATO-Schule
Das "Kommando Jan Raspe" verübt einen Anschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau. Das Vorhaben, bei dem 25 Kilogramm Sprengstoff in die Luft gejagt werden sollen, scheitert. Grund: ein technischer Defekt. Beteiligt ist Eva Haule. Einige Wochen später wird das Fluchtfahrzeug mit Garmischer Kennzeichen in Kaufbeuren gefunden.
Quelle: dpa/picture alliance
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Februar 1985
Ernst Zimmermann
Februar 1985
Mord an Ernst Zimmermann
Der Industriemanager Ernst Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Motoren- und Turbinen-Union, wird ermordet. Die Täter dringen am Morgen des 1. Februar 1985 in sein Haus in Gauting bei München ein und erschießen den 55-Jährigen. Zu der Tat bekennt sich das Kommando "Patsy O'Hara". Zimmermann ist das erste Todesopfer der dritten RAF-Generation.
Quelle: dpa/picture alliance
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Juli 1986
Das zerstörte Fahrzeug von Karl Heinz Beckurts
8. Juli 1986
Attentat von Straßlach
Am Morgen des 8. Juli 1986 sprengt eine ferngezündete Bombe das Auto, in dem der Wissenschaftler Karl Heinz Beckurts sitzt, in die Luft. Beckurts und sein Chauffeur Eckhard Groppler sind sofort tot. Kurz danach wird am Tatort ein Bekennerschreiben der dritten RAF-Generation gefunden.
Quelle: dpa/picture alliance
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August 1986
Aufnahme von Horst Ludwig Meyer aus den 1970er-Jahren
August 1986
Fahndung nach Horst Ludwig Meyer
Nach dem mutmaßlichen RAF-Terroristen Horst Ludwig Meyer wird im Zusammenhang mit dem Mord an Beckurts und Groppler gefahndet. Meyer soll der Kommandoebene der RAF der dritten Generation angehört haben und Experte für Sprengstoff gewesen sein.
Quelle: dpa/picture alliance
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April 1994
ahndungsfoto der Polizei aus dem Jahr 1984 von Eva Haule
April 1994
Verurteilung von Eva Haule
Unter anderem für ihre Beteiligung am Anschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau wird Eva Haule zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 2007 wird sie entlassen.
Quelle: dpa/picture alliance
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April 1998
Letzte Seite des Schreibens der RAF
20. April 1998
Selbstauflösung der RAF
In einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters gibt die RAF ihre Selbstauflösung bekannt. Die Bundesanwaltschaft bestätigt den Eingang des Schreibens am 20. April 1998.
Quelle: dpa/picture alliance
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September 1999
Die beiden Waffen des Schusswechsels von Meyer mit der Polizei
September 1999
Tod von Horst Ludwig Meyer
Der mutmaßliche RAF-Terrorist Horst Ludwig Meyer wird am 15. September 1999 bei einem Schusswechsel mit Polizisten in Wien erschossen. Meyers Freundin, Andrea Klump, wird festgenommen. Sie wird 2004 wegen mehrerer Verbrechen zu 14 Jahren Haft verurteilt.
Quelle: dpa/picture alliance
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Juni 2011
Birgit Hogefeld im Jahr 1996
Juni 2011
Letzte RAF-Terroristin entlassen
Ende Juni 2011 wird die ehemalige RAF-Terroristin Birgit Hogefeld aus der Haft entlassen. Sie galt als Leitfigur der dritten Generation und saß 18 Jahre im Gefängnis, unter anderem wegen mehrfachen Mordes. Damit ist die letzte vormals inhaftierte RAF-Terroristin in Freiheit.
Quelle: dpa/picture alliance