Vollmond im November Der Mond und seine Wanderung
Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal schmale Mondsichel, mal volle Scheibe. Wann Vollmond ist und die schönsten Begegnungen im November.
Mond in diesem Monat
- 3.11.: Junger Mond früh abends [Interner Link]
- 4.-5.11.: Mondsichel bei der Venus [Interner Link]
- 10.11.: Mond bei Saturn [Interner Link]
- 15.11.: Lange Vollmond-Nacht [Interner Link]
- 17.11.: Mond bei Jupiter [Interner Link]
- 20.11.: Mond bei Mars [Interner Link]
- 22./23.11.: Halbmond beim Löwen [Interner Link]
- 27.11.: Bei der Jungfrau [Interner Link]
- 29.11.: Abschied der Mondsichel [Interner Link]
Der November beginnt mit mondfreien Nächten, bis die junge Mondsichel abends im Westen auftaucht. Viele Abende lang bleibt sie tief am Horizont und begegnet dort der hellen Venus, anschließend als Halbmond dem Ringplaneten Saturn. Vollmond ist zur Monatsmitte, am 15. November - und es wird eine der längsten Vollmondnächte des Jahres. Im Folgenden begegnet der Mond dem Riesen Jupiter und wandert weiter zu Mars, der erst in später Nacht zu sehen ist. Auch der abnehmende Mond ist bald nur noch nach Mitternacht zu sehen, während er durch die großen Frühlings-Sternbilder wandert. Kurz bevor der November endet, verabschiedet sich die zarte Mondsichel morgens im Osten.
Datum | Uhrzeit | Mondphase |
---|---|---|
01.11.24 | 13.47 Uhr | Neumond |
09.11.24 | 06.56 Uhr | zunehmender Halbmond |
15.11.24 | 22.29 Uhr | Vollmond |
23.11.24 | 02.28 Uhr | abnehmender Halbmond |
Der November beginnt mondlos: Am 1. November zieht unser Begleiter als Neumond zwischen Erde und Sonne hindurch und bleibt in deren Licht unsichtbar. Erst am frühen Abend des 3. November haben Sie eine Chance, die junge Mondsichel erstmals zu erblicken. Einige Minuten nach dem Sonnenuntergang um kurz vor fünf Uhr wird der Mond tief im Südwesten sichtbar. Doch Sie brauchen eine freie Sicht zu einem klaren Horizont, um die zarte Mondsichel zu erblicken, denn sie steht schon bei Sonnenuntergang nur noch knapp über dem Horizont. Um zwanzig Minuten nach fünf Uhr geht der Mond selbst unter.
Anderthalb Handbreit links über der Mondsichel ist noch ein auffälliges Licht in der Abenddämmerung zu sehen: Unser Nachbarplanet Venus strahlt hell. Am 4. November ist der Anblick besonders hübsch: Jetzt ist die Mondsichel nur noch knapp drei Fingerbreit von der Venus entfernt. Am 5. November hat der Mond die Venus schon eine Handbreit weit hinter sich gelassen und steht jetzt links von ihr, östlich. Inzwischen geht er erst um Viertel vor sieben Uhr abends unter.
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Auf seiner Runde um die Erde entfernt sich der Mond aus unserer Sicht jetzt täglich weiter von der Sonne. Daher geht er jeden Abend später unter. Er gewinnt auch an Höhe, doch nur langsam, da die Mondbahn derzeit abends sehr flach zum Horizont im Westen verläuft.
Weil die Nacht im November so früh hereinbricht, sind über dem Mond bald auch die Sternbilder zu sehen. Der Erdtrabant ist am 6. November im Schützen, dann zieht er weiter zum Sternbild Steinbock. Dort ist er am 9. November als zunehmender Halbmond zu sehen.
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Links über dem Mond können Sie im Wassermann den Planeten Saturn sehen: Am 9. November ist der Mond anderthalb Handbreit von ihm entfernt, am 10. November steht er nur zwei Fingerbreit entfernt unter Saturn. Am folgenden Abend hat der Mond den Planeten bereits wieder eine gute Handbreit weit hinter sich gelassen.
Mit zunehmender Scheibe wandert der Mond im Anschluss durch das Sternbild Fische, das im Mondlicht völlig verblasst. Auch der kleine Widder ist nicht zu sehen, wenn der Mond Mitte November unter ihm vorbeizieht.
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Am 15. November ist Vollmond. Der Mond steht aus Sicht der Erde der Sonne gegenüber auf unserer Nachtseite und wird voll vom Sonnenlicht angestrahlt. Und wie die Sonne ein halbes Jahr zuvor oder danach geht der Mond früh auf und spät unter: Von vier Uhr nachmittags bis Viertel nach acht Uhr morgens am 16. November steht er über dem Horizont - über 16 Stunden lang.
Weil er tags zuvor den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht hat, ist die Mondscheibe wieder größer und vor allem heller als bei einem Durchschnitts-Vollmond. Ohne direkten Vergleich ist das allerdings für uns nicht wahrnehmbar.
Nach Vollmond hat unser Begleiter eine prominente Begegnung: Er wandert am Riesen Jupiter im Sternbild Stier vorbei. Am 16. November ist der Mond noch eine gute Handbreit von dem größten Planeten im Sonnensystem entfernt, am 17. November dann nur gut drei Fingerbreit. Jupiter ist so hell, dass ihm das Mondlicht nichts ausmacht. Sie können das Wettleuchten der beiden gut sehen.
Am 18. November steht der Mond im Sternbild Zwillinge und fast mittig zwischen Jupiter und Mars, der links unter Jupiter am späten Abend im Osten auftaucht. Am folgenden Abend ist der abnehmende Mond immer noch fast anderthalb Handbreit entfernt rechts über Mars im Krebs. Am 20. November trennt die beiden nur ein Fingerbreit.
Am 21. November geht der Mond erst gegen zehn Uhr abends auf und wendet sich dem Frühling zu: Eine Handbreit links unter ihm leuchtet Regulus, der hellste Stern im Frühlings-Sternbild Löwe. Dieses Sternbild wird im Frühling nachts hoch am Himmel stehen, während der Löwe jetzt erst weit nach Mitternacht im Osten erscheint. Auch in der folgenden Nacht, vom 22. auf den 23. November, ist der Mond noch dicht bei Regulus, aber jetzt links neben dem Stern, dem das helle Mondlicht zu schaffen macht. Unser Begleiter ist zum abnehmenden Halbmond geschrumpft.
Der Mond zieht sich in die zweite Nachthälfte zurück: Ab dem 24. November geht er erst nach Mitternacht auf. Er wandert in dieser und den folgenen Nächten vom Löwen zur Jungfrau, dabei nimmt die Mondsichel sichtlich ab. Am Morgen des 27. November hat die Mondsichel fast die Spika erreicht, den hellsten Stern der Jungfrau. Bis sechs Uhr morgens ist es dunkel genug, um die Spika noch zu sichten - im Südwesten über dem Horizont.
Die Mondsichel können Sie noch zwei Tage lang kurz beobachten, allerdings immer später am Morgen: Am 28. November geht der Mond um Viertel vor fünf Uhr auf, am 29. November erst gegen sechs Uhr. An dem Morgen ist die hauchdünne Mondsichel letztmals zu sehen, bevor sie für einige Tage verschwindet: Am 1. Dezember ist wieder Neumond, wie schon Anfang November. Damit hat der Mond einen kompletten Durchlauf durch die Mondphasen vollzogen.
Professor Lesch erklärt's
Zeitangaben im "Sternenhimmel"
Auf- und Untergangszeiten für München
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Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
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