Bezzel & Schwarz Die Texte der vier Folgen
Was die langjährigen Freunde Sebastian Bezzel und Simon Schwarz auf ihrer Reise diesseits und jenseits der Grenze erleben, zeigt das BR Fernsehen ab Montag, 1. Juli, 20.15 Uhr in vier Folgen wöchentlich. Alle Folgen sind bereits vorab ab Freitag, 28. Juni 2019, in der BR Mediathek verfügbar.
Der Süden
Montag, 1. Juli 2019, 20.15 Uhr
Die Folge beginnt im oberbayerischen Oberaudorf, der Stadt, in der sich Simon und Sebastian 2006 bei den Dreharbeiten zum Film "Schwere Jungs" kennengelernt haben. Der passionierte Gleitschirmflieger Markus Gstatter bringt sie sogleich mit seinem Bus über die Grenze ins tirolerische Ebbs zu seinem Freund Albert Schmider. Der ehemalige Ingenieur hat von seinem Vater eine Schnapsbrennerei übernommen und singt im örtlichen Männerchor. Simon fliegt per Gleitschirm nach Bayrischzell, wo ihn Sebastian erwartet, um dort mit der Bäuerin Theresa Reisberger "Kiache", ein uraltes traditionelles Schmalzgebäck zu backen. Im österreichischen Schwaz lernen sie den Trompetenbauer Franz Hackl senior kennen und fahren mit seinem Sohn Franz Hackl junior, einem Jazztrompeter von Weltrang, nach Bad Tölz zu einer grenzüberschreitenden Jamsession mit der Unterbiberger Hofmusik. Zu guter Letzt wandern die Beiden mit dem ersten irakischen Geflüchteten, der beim Deutschen Alpenverein (DAV) den Wanderleiter-Schein gemacht hat, auf die Gipfel der Nagelfluhkette im Allgäu und resümieren: Es sind die Leidenschaften, die die Menschen jenseits aller Grenzen verbinden.
Der Westen
Montag, 8. Juli 2019, 20.15 Uhr
Mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren unsere Grenzgänger in dieser Folge vom bayerischen Aschaffenburg ins hessische Seligenstadt. Dort wartet die Ingenieurin Jutta Maaßen, die fast jeden Morgen durch den Main zu ihrem Arbeitsplatz in Bayern schwimmt, seit die morgendliche Fähre nicht mehr verkehrt. Simon und Sebastian durchqueren ebenfalls die eiskalten Fluten und werden anschließend von der Dachzeltnomadin Rebecca Ross, die in ihrem Auto lebt, zum Camping mitgenommen. Im bayerischen Alzenau absolvieren sie beim kleinen FC Bayern Alzenau, der sich das Logo mit dem großen Bruder aus München teilt, aber als bayerischer Verein in der Hessenliga kickt, ein launiges Probetraining. Sie übernachten im Odenwald in einem Hotel, dessen Ambiente sie zurück in die 70er-Jahre reisen lässt. Die Zeit steht auch beim Ehepaar Beate und Bruno Kaiser aus dem badischen Walldürn still. Sie sammeln neben alten Grammophonen und Oldtimern antike Uhren, sogar die alte Turmuhr der örtlichen Wallfahrtsbasilika ist in ihrem Besitz. Zurück im bayerischen Amorbach resümieren Simon und Sebastian: Grenzen sind nicht nur Orte, aber Menschen können sie immer überwinden.
Der Norden
Montag, 15. Juli 2019, 20.15 Uhr
Im Norden des Freistaats wandern Simon und Sebastian in dieser Folge vom bayerischen Trappstadt durch das grüne Band Richtung Thüringen. Der Zahnarzt Dr. Klaus Schwenk zeigt ihnen den Sperrzaun im ehemaligen Grenzgebiet zwischen BRD und DDR. Dort treffen sie im Internatsdorf Haubinda auf eine Generation, für die die alten Grenzen keine Rolle mehr spielen. Als sich Simon und Sebastian auf dem Bayernturm einen Überblick verschaffen wollen, wird Sebastian von seiner plötzlichen Höhenangst erfasst. Erholung finden sie im sächsischen Staatsbad Bad Elster. In Syrau steigen Simon und Sebastian in der "Drachenhöhle" 15 Meter in die Tiefe. Plötzlich stehen sie im Dunkeln, aber unsere Wanderer finden natürlich wieder hinaus und kommen in das bayerische Fichtelgebirge, wo sie mit Kräuterkoch Thomas Puchtler Wildkräuterknödel herstellen und verspeisen.
Der Osten
Montag, 22. Juli 2019, 20.15 Uhr
Im Osten fahren Simon und Sebastian in dieser Folge mit der Waldbahn durch den Bayerischen Wald nach Bayerisch Eisenstein und treffen die pensionierte Mathematiklehrerin und Vertriebene Doris Thomas vom Kulturverein "Über d´ Grenz". Im Café Charlotte auf der tschechischen Seite erzählt sie beim wohl besten Kuchen des Landes über die Wiedervereinigung. Die Böhmerwaldlegende Emil Kintzl führt Simon und Sebastian an den Grenzzaun. Abends feiern sie mit dem Verein im Brauhaus in Zwiesel. Feucht fröhlich geht es auch auf dem ersten Brauereischiffs Europas zu, auf dem Kapitän Manfred Schaurecker die Beiden auf dem Inn zwischen Bayern und Österreich in die Bierbraukunst einführt. Auf dem Waginger See ziehen Simon und Sebastian mit dem als Sänger ausgebildeten Fischer Robert Kneidel Schleppnetze aus dem Wasser und verkaufen diese auf der anderen Seite der Grenze, auf dem Schrannenmarkt in Salzburg. Das Fazit unserer Grenzgänger lautet: Die Menschen sind sich nahe der Grenzen trotz unterschiedlicher Sprache doch verbunden durch ihre kulinarischen und musikalischen Leidenschaften.