Komödienstadel Lange Jubiläums-Nacht mit vielen Klassikern
Zum 60. Geburtstag des Komödienstadel zeigt das BR Fernsehen am Samstag, 19. Oktober 2019, ab 22.00 Uhr fünf ausgewählte Komödienstadel am Stück, darunter auch den allerersten Komödienstadel aus dem Jahr 1959 - die beiden Einakter "Der zerbrochene Kruag" und "Späte Entdeckung". Durch die Jubiläums-Nacht führen die Darsteller des Jubiläums-Komödienstadels "Ein Bayer in der Unterwelt": Bernhard Ulrich, Sophie Reiml, Tommy Schwimmer, Hermann Giefer, Werner Rom, Ursula Erber, Ferdinand Schmidt-Modrow und Holger Wilhelm, bekannt aus "Dahoam is Dahoam".
22.05 Uhr: Odel verpflichtet (2018)
Der schlitzohrige, cholerische und durchsetzungsfähige Schweinezüchter und Bierbrauer Quirin Großschädel hat ein Faible für Schlösser, Burgen und Adelshäuser sowie einen unaufhaltbaren Drang zum Höheren.
Sein Lebenstraum - die Eröffnung eines exklusiven Schlosshotels auf der benachbarten Burg Falkenstein - scheint endlich in Erfüllung zu gehen. Die Verträge mit Gräfin Odette und ihrem Sohn Edgar stehen unmittelbar vor dem Abschluss. In letzter Sekunde aber wird Quirin von seiner frisch geschiedenen, aber ebenso ehrgeizigen Ehefrau Eva hinterrücks ausgebootet: Sie hat das Projekt "Schlosshotel" an sich gerissen und plant es ohne ihren Ex- Mann zu eröffnen.
Fortan setzt Quirin alles daran dies zu verhindern und macht seinen Widersachern das Leben mit den hinterhältigsten Aktionen zur Hölle. Doch dann unterbreitet Gräfin Odette dem rasenden Quirin ein Angebot, das ihn sprachlos macht…
Mitwirkende
Mit Dieter Fischer, Heide Ackermann, Maria Peschek, Winfried Hübner u. a.
Buch: Cornelia Willinger
Bühnen-/TV-Regie: Thomas Stammberger
23.30 Uhr: Die Tochter des Bombardon (1982)
Der Bombardon kennt und fürchtet die Konkurrenz der modernen Bands, die ihm und seiner Altherren-Blaskapelle das Geschäft verderben. Und ausgerechnet so ein Bandleader, der Wastl, spannt die Tochter des Bombardon, Brigitte, einem reichen Viehhändler aus, der mit ihr schon so gut wie verlobt war. Zu allem Überfluss hält ihm, dem alten Musikanten aus Leidenschaft, seine Frau Walli vor, dass er kein Geld nach Hause bringt. Also versucht die Kapelle schweren Herzens, sich dem neuen "Sound" anzupassen. Was zunächst wie ein Sieg der modernen Richtung ausschaut, mündet schließlich in wohlgeordnete Rückzieher – auf allen Ebenen.
Mitwirkende
Mit Gustl Bayrhammer, Ruth Kappelsberger, Kristina Nel, Elmar Wepper, Max Griesser, Willy Harlander u. a.
Buch: Georg Lohmeier
Regie: Olf Fischer
1.15 Uhr: Der zerbrochene Kruag & Späte Entdeckung (1959)
Der zerbrochene Kruag
Ignaz Gollhofer muss sich vor dem Amtsgericht verantworten, weil er seinem Nachbarn Blasius Zirngiebel angeblich einen Maßkrug über den Schädel geschlagen hat. Und zwar so stark, dass der Maßkrug dabei in die Brüche gegangen ist. Nun behauptet aber der Angeklagte, dass der Krug schon vorher kaputt war, und dass überhaupt alles keine Rauferei war, sondern ein Unfall. Die geladenen Zeugen bestätigen zwar, dass der Zirngiebel mit einem Loch im Kopf unter dem Wirtshaustisch gelegen ist, aber niemand hat gesehen, was davor passiert ist. Nur der Schankbursch Fridolin hat einen Streit zwischen den beiden gehört, weil der Zirngiebel angeblich der Sau vom Gollhofer einen Stein nachgeschmissen hat. Das Gericht freut sich, endlich ist ein Motiv gefunden. Doch je mehr Leute befragt werden, desto mehr ist der Richter davon überzeugt, dass nichts passiert ist. Zumindest nichts, was das Gericht in Erfahrung bringen könnte. Versöhnt verlassen der Zirngiebel und der Gollhofer den Gerichtssaal; der Gollhofer mit einem Freispruch, der Zirngiebel mit dem Versprechen, dass er den Schlepper vom Gollhofer weiter ausleihen kann.
Mitwirkende
Hans Baur, Edmund Steinberger, Uli Steigberg, Carl Baierl, Paula Braend u. a.
Buch: Mark Dressel
Regie: Olf Fischer
Späte Entdeckung
Auf dem Grundnerhof lebte bis zu seinem Tod ein recht erfolgloser und mittelloser Kunstmaler, mit dessen abstrakten Werken die Bauern nur wenig anfangen konnten. Nur die Magd Vevi hatte für den Maler etwas übrig und kümmerte sich in seinen letzten Jahren um ihn. Da taucht eines Tages ein eigenartiger Mensch auf dem Grunderhof auf. Er gibt sich als Freund des Kunstmalers aus und möchte die Schulden des Verstorbenen begleichen. 20 Mark zahlt er dem Bauern und dann noch zehn Mark der Bäuerin. Hochzufrieden stecken beide das Geld ein. Gerne willigen sie ein, dass Herr Popowitsch als Andenken an den Freund dessen Gemälde bekommt, die noch in der Kammer herumliegen – nicht ahnend, dass ihr einstiger Mieter posthum in den Olymp des Kunsthimmels hinaufgehoben worden ist und seine Werke jetzt für sehr viel Geld gehandelt werden. Als sie dies von einem Münchner Kunsthändler erfahren, der kurz nach dem Betrüger den Grundnerhof aufsucht, ist die Verzweiflung groß. Nur gut, dass die Vevi, die heimlich mit dem Sohn des Grundnerbauern verlobt ist, dem Maler ab und zu beim Kartoffelschälen Modell gestanden und sich auch sonst um ihn gekümmert hat, denn sie hat einige Bilder geschenkt bekommen. Den Erlös kann sie nun in die Ehe einbringen und wird damit endlich auch von den Schwiegereltern akzeptiert.
Mitwirkende
Mit Michl Lang, Liesl Karlstadt, Wolf Petersen, Ruth Kappelsberger u. a.
Buch: Hans Gruber
Regie: Olf Fischer
2.35 Uhr: Josef Filser (1972)
Josef Filser, seines Zeichens Ökonom und gelernter Metzger, ist ein betont konservativer Katholik, bayerischer Patriot und Königstreuer. Er wurde 1856 in Mingharting geboren. Seit 1899 sitzt er als Abgeordneter der deutschen Zentrumspartei im Bayerischen Landtag. Über das aktuelle politische Geschehen schreibt er Briefe an verschiedene Bürger in Mingharting. Sie sind in einer sehr ungelenken Sprache verfasst und klingen so, als ob sich der Protagonist vergeblich bemüht, Hochdeutsch zu sprechen. Als Landtagsabgeordneter wurde Josef Filser ursprünglich vom Pfarrer des Dorfes vorgeschlagen. Begeistert nutzte er die Gelegenheit, vor seinem bissigen Eheweib zu fliehen. Doch in der Großstadt München wird er an einem Faschingsabend durch ein Gaunerpaar in eine sehr anzügliche Geschichte verwickelt. Mithilfe des Rechtsanwaltes Ludwig Thoma ("zufällige" Namensgleichheit mit dem Schriftsteller) versucht Filser daraufhin, seine Unschuld zu beweisen. Intrigen des Pfarrers erschweren allerdings seine Entlastung. Auch Ludwig Thoma bekleckert sich bei diesen Vorgängen nicht mit Ruhm. Und zu allem Überfluss verliebt sich der Anwalt auch noch in Vroni, die Tochter des Filsers. Ein großes Durcheinander entsteht, das erst bei einer öffentlichen Versammlung auf dem Dorfplatz in Mingharting aufgelöst werden kann.
Mitwirkende
Mit Beppo Brem, Anneliese Rehse, Katharina de Bruyn, Fritz Straßner, Erni Singerl, Maxl Graf u. a.
Buch: Hans Fitz
Regie: Olf Fischer
4.10 Uhr: Wenn der Hahn kräht (1985)
Beim ersten Hahnenschrei kommt der Bürgermeister Bachmeier nach dem Verlust eines Stiefels und mit etlichen Blessuren nach Hause. Der Grund dafür war der nächtliche Versuch, bei der Tochter des Schneiders Witt zu "fensterln". Er wird ertappt und mit einer Mistgabel traktiert, aber zum Glück nicht erkannt. Die Frau des Schneiders versucht daraus Kapital zu schlagen und verbreitet eine haarsträubende Geschichte von Raub und versuchtem Mord. Die Polizei wird gerufen und ermittelt. Der Bürgermeister will seinen missglückten Fehltritt natürlich vertuschen. Sein Knecht Simmerl steht ihm dabei gar nicht so ungeschickt zur Seite.
Mitwirkende
Mit Maxl Graf, Katharina de Bruyn, Julia Fischer, Beppo Brem, Michael Vogtmann u. a.
Buch: August Hinrichs, Emund Steinberger
Regie: Olf Fischer