"Mein Job – Dein Job ist im besten Sinne öffentlich-rechtliches Programm – es schafft gegenseitiges Verständnis für und ermöglicht den Dialog mit anderen Kulturen. Das Format fördert die urmenschliche Fähigkeit zur Empathie. Auf unterhaltsame Weise lernt der Zuschauer Menschen in fremden bzw. exotischen Ländern kennen. Dabei kommt man Ihnen ganz nahe und erfährt viel über ihren Alltag, ihr Leben und nicht zuletzt ihre Arbeit.

Wir schicken pro Folge zwei Bayern in ein anderes, fernes Land und umgekehrt besuchen uns zwei Menschen von dort. Das was sie verbindet, ist ihre Profession, ihr Beruf. Alle vier lernen den Arbeitsalltag im jeweiligen Tauschland nicht nur kennen, sondern sie arbeiten mit, tauchen tief in die Lebenswelt der jeweils anderen Kultur ein. Dabei begegnen sie ihren Kollegen vor Ort – und im übertragenen Sinne auch ihren Tauschpartnern – auf Augenhöhe, sie sprechen beruflich dieselbe Sprache, verstehen die Besonderheiten des anderen Arbeitsalltages und Lebensumfeldes auf eine einzigartige Weise. Diese Verständigung über alle Unterschiede hinweg macht dem Zuschauer das Verbindende deutlich, zeigt den gegenseitigen Respekt vor der Leistung des anderen. Dabei kommen sie sich meist auch persönlich näher.

Die ungeheuer positive Zuschauerresonanz auf die erste Staffel zeigt, dass der Wunsch, den vermeintlich Fremden kennen- und schätzen zu lernen, in uns Menschen tief verwurzelt ist. Letztendlich geht es aber immer auch um Selbstvergewisserung, um Fragen wie: Was kann ich? Worauf bin ich stolz? Diese Fragen verbinden die Tauschkandidaten mit den Zuschauern zuhause, insofern können die sich darüber gut identifizieren. Und da es sich immer um Berufe handelt, die die allermeisten Zuschauer kennen und mit denen sie nahezu täglich Kontakt haben, wie z. B. mit Bäckern oder Friseuren, geht der Tausch über die Ländergrenzen hinweg jeden an, hat jeder dazu eine Meinung und kann sich hineinversetzen."

Ingmar Grundmann, Redaktionsleiter Journalistische Unterhaltung im BR Fernsehen