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Der Tod macht Engel aus uns allen Statements Jakob Claussen

Produzent Jakob Claussen über den Polizeiruf 110 - Der Tod macht Engel aus uns allen.

Stand: 28.05.2013

Produzent Polizeiruf 110 - Der Tod macht Engel aus uns allen | Bild: BR/Gerhard Blank

Was hat Sie am Stoff vom Polizeiruf 110: "Der Tod macht Engel aus uns allen" gereizt?
Uns haben die Abläufe einer internen Ermittlung interessiert. Wenn einer die eingeschworene Gemeinschaft verlassen muss, um gegen Kollegen zu ermitteln. Wie sind die Mechanismen bei so einem Vorgang? Wie verhält sich die Gruppe der Verdächtigten? Sind die Chefs auch wirklich daran interessiert, die Wahrheit zu erfahren? Von Meuffels nimmt die Aufgabe anfangs eigentlich wenig begeistert an und entwickelt immer größeren Ehrgeiz, auch weil er Sympathie und Empathie zur Klage führenden Witwe Almandine empfindet. Dies geht letztendlich sogar soweit, dass er den Pfad des Gesetzes verlässt, um Gutes zu tun.

Was ist für Sie das Besondere am Polizeiruf 110: "Der Tod macht Engel aus uns allen"?
Mit unserem Film begeben wir uns in das Rotlichtmilieu von München, um den Bahnhof herum. Sexy ist es dort eher nicht, besonders dann nicht, wenn die Nacht vorbei ist. Hier wird, wie beispielsweise im Kaufhaus um die Ecke, ganz normal gearbeitet. Und jeder Kundenwunsch, so speziell er auch sein mag, kann erfüllt werden. Die Transsexuelle Almandine, die von Lars Eidinger gespielt wird, hat hier ihren Platz gefunden. Diese besondere Figur liebevoll und nachvollziehbar zu erzählen, und sie, trotz all der Dinge, die sie tut und tun muss, dem Publikum nahezubringen, das war die besondere Aufgabe dieses Films. Der Zuschauer erlebt die Ereignisse und das sich entwickelnde moralische Dilemma durch die Augen des Kommissars Hanns von Meuffels um schlussendlich zwischen richtig und falsch und nicht zwischen Recht und Unrecht zu entscheiden.  

Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Jan Bonny?
Jan Bonny und ich haben uns 2008 auf dem Filmfestival in Shanghai kennengelernt, dort habe ich auch seinen Debütspielfilm "Gegenüber" gesehen und wir haben beschlossen, ein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Der Münchner Polizeiruf schien uns die richtige Heimat zu sein, weil die Redakteurin Cornelia Ackers mutig und offen denkt und agiert und weil den Münchner Kommissar Matthias Brandt, der bereits in "Gegenüber" die Hauptrolle gespielt hat, und Jan Bonny eine vertrauensvolle Freundschaft verbindet. Die Zusammenarbeit mit Jan Bonny war zu den unterschiedlichen Arbeitsphasen des Films, von der Ideenfindung, über die Drehbuchentwicklung, die Drehvorbereitungen, die Dreharbeiten, den Schnitt und die Fertigstellung inspiriert und partnerschaftlich. Wir denken sehr konkret über neue Projekte nach. 


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