Presse - Pressedossiers


22

Interview Regisseur Ulrich König

Stand: 05.02.2020

Regisseur Ulrich König in der Doku "Pumuckl ist zurück". | Bild: BR

Wie finden Sie es, dass der BR "Meister Eder und sein Pumuckl" im März digital restauriert und in HD wieder ins Programm holt?

Sehr gut. Es ist schön, dass der Pumuckl wieder beim BR zu sehen ist, und es ist sehr wichtig, dass die Bildqualität den heutigen Standards entspricht.

Woran liegt es, dass der Pumuckl so zeitlos ist und auch heute noch wahnsinnig viele Fans hat?

Bereits beim Dreh habe ich ganz konsequent auf zwei Dinge hingearbeitet. Erstens: Den Pumuckl so zeitlos, wie möglich zu verfilmen. Autos z. B. wurden nur gezeigt, wenn es von der Geschichte her unbedingt erforderlich war, um zu vermeiden, dass man schon am Modell-Typ sehen konnte, wann die Serie gedreht wurde. Zweitens: Nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen sollten, gemeinsam mit ihnen, vor dem Fernseher sitzen, um aus den Filmen ein Familienerlebnis zu machen.

Wie ist es gelungen, dass der Pumuckl sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen so beliebt ist?

Dank des Hörspielerfolges war zu erwarten, dass viele Kinder den Pumuckl anschauen werden. Zudem wusste ich, dass sich Kinder auf den Hauptstrang der Geschichte konzentrieren und andere, sie nicht interessierende Dinge, ganz einfach ausblenden. Also habe ich mich sehr bemüht vor allem auf der Wortwitzebene eine zusätzliche "Erwachsenenschiene" zu erschaffen. Dies ist offensichtlich gelungen, denn laut Quotenerhebung saßen von Anfang an pro zusehendem Kind zwei Erwachsene vor dem Fernseher.

Haben Sie sich für die Verfilmung von "Meister Eder und sein Pumuckl" eng ans Buch gehalten oder auch viele eigene Aspekte mit eingebracht?

Die Pumuckl-Geschichten waren schon als Hörspiele etwas ganz besonderes. Allerdings waren sie bei Drehbeginn bereits 25 Jahre alt und Pumuckl ist eigentlich eine "pädagogische Serie" (was wir, glaube ich, gut getarnt haben). Die Art des Umgangs von Meister Eder mit dem Pumuckl war nicht mehr zeitgemäß (z. B. wurde ständig mit Einsperren gedroht). So musste einiges angepasst und liebevoller werden.
Zusätzlich wurden von Gustl Bayrhammer, Kameramann Horst Schier und mir viele Ideen während des Drehs entwickelt und eingebracht. Trotzdem waren wir immer bemüht, im Kern die ursprünglichen Geschichten zu erzählen.

Was ist Ihre schönste Erinnerung an die Dreharbeiten zu "Meister Eder und sein Pumuckl"?

Oh, da gibt es viele schöne Momente, doch wirklich sensationell war die monatelange, großartige Zusammenarbeit mit Gustl Bayrhammer. Zu Drehbeginn des Pumuckl war ich knapp 29 Jahre alt und hatte die Gelegenheit, mit fast allen "gestandenen", bayerischen Volksschauspielern zu arbeiten, von denen leider keiner mehr lebt, was mich schon auch mit Wehmut erfüllt.
Sehr gerne erinnere ich mich an den Dreh in Fischbach zu der Geschichte: Pumuckl auf dem Bauernhof. Pumuckl, sehr freche Zwillingsbuben, Schweine, Hühner und zwei mehr oder weniger im Chaos stehende Erwachsene: die Bäuerin (Franziska Stemmer) und der Meister Eder. Da haben wir es ziemlich "krachen" lassen, genauso, wie bei der "Sauerei", die wir auf der Festtafel beim Spanferkelessen veranstaltet haben.


22