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Der Wüstensohn Interview mit Alex Buresch und Matthias Pacht

Stand: 21.07.2014

Tatort-Logo und Tatort-Schauspieler Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl, Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel | Bild: BR, Tellux-Film GMbH, Barbara Bauriedl, BR/Julia Müller; Montage: BR

Woher kam die Idee zum Tatort: "Der Wüstensohn", Warum haben Sie sich für dieses Thema interessiert?

Als wir uns mit der Redakteurin Stephanie Heckner Gedanken über eine Geschichte für einen Münchner Tatort gemacht haben, lagen schnell zwei Themen auf dem Tisch: zum einen die immer zahlreicher werdenden, superreichen Araber, die München bevölkern und die Geschäfte in der Maximilianstraße leer kaufen. Zum anderen der reale Fall des Gaddafi-Sohns Saif, der während seiner Studienzeit in München einige Male mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, aber als Potentaten-Sohn nie so richtig zur Rechenschaft gezogen wurde.

Was hat sie zu diesem Stoff inspiriert?

Diese Figur hat uns interessiert: ein junger Herrschersohn, reich, verzogen, gewohnt Befehle zu erteilen. Jemand, der von Haus aus alles darf und damit konfrontiert ist, dass in einem anderen Kulturkreis andere Regeln gelten. Bei der weiteren Beschäftigung mit der Figur haben wir entdeckt, dass hinter der Fassade aus Party und Jet-Set-Leben ein großer Vater-Sohn Konflikt lauern könnte. Wir haben uns dann entschieden, diesen Aspekt stärker nach vorne zu holen und uns damit von der realen Figur immer weiter verabschiedet.

Gab es einen ganz konkretes Ereignis, das sie zu diesem Stoff inspirierte?

Wenn wir uns als Autorenteam daran machen, einen Krimi zu erzählen, dann steht für uns auch immer die Frage im Raum: Wie können wir die Genre-Erwartungen unterlaufen? Was können wir anders machen als gewohnt? In diesem Fall hat das dazu geführt, dass wir einen Krimi erzählen, in dem der Diplomatenstatus des Opfers und der Hauptverdächtigen den Kommissaren Batic und Leitmayr erst einmal den gewohnten Weg der Ermittlungen versperrt. Sie müssen sich Nasir und der Lösung des Falls auf ungewohnten Wegen nähern.


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