Tatort München: Zugzwang Statement Regisseurin Nina Vukovic

Im Tatort: "Zugzwang" tauchen wir mit dem Schach in eine Welt ein, in der Taktik, Strategie und Kalkül alles bedeuten – und doch entgleitet den Verdächtigen genau dies. Zugzwang – nicht nur im Spiel, sondern in diesem Katz- und Mausspiel der Ermittlungen, in dem jeder den nächsten Schritt verbirgt. Die Eleganz des Schachspiels trifft auf menschliche Abgründe, Rivalität und Machtkämpfe, die weit über das Brett hinausreichen.
Anhand der Figur Natalie Laurent zeigen sich die Herausforderungen, denen insbesondere Frauen in traditionell männlich dominierten Bereichen wie dem Schachsport gegenüberstehen. Laurents Charakter ist nicht nur in ihrer Rolle als einzige Frau im Kandidatenturnier bemerkenswert, sondern auch in der Art und Weise, wie sie sich mit Charme, Intelligenz und Entschlossenheit durch das Verdachtsspiel bewegt. Roxane Duran verleiht ihrer Figur auf ganz feingliedrige Art eine faszinierende Schichtung. Dafür bewundere ich sie.
Für die Kommissare kreieren Laurent, die anderen Figuren samt Schloss Elmau und dem Schach-Sujet eine "Fish out of Water"-Situation, die erstmal stark vom sonstigen Münchner Umfeld abweicht. Visuell haben wir die geschlossene Atmosphäre eines Turniers fernab Münchens mit der Weite der alpinen Kulisse kontrastiert, um die Spannung greifbar zu machen.
Sie haben aber keine Scheu, diese ungewohnte Situation zu ergründen und in ihrer besten Manier – mit Erfahrung und Gelassenheit – zu entschlüsseln. Trotz eines erheblichen Verlusts im Verlauf der Handlung...
Mit Udo und Miroslav zu drehen war eine ganz besondere Erfahrung. Beide haben einen untrüglichen Instinkt für ihre Figuren, die sie seit so vielen Jahren gestalten. Gleichzeitig hatten sie eine große Offenheit für neue Impulse, was die Zusammenarbeit für mich natürlich spannend gemacht hat. Es war mir eine große Freude und Ehre, mit diesen beiden Ikonen des Deutschen Fernsehens zu arbeiten.