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Tatort München: "Unklare Lage" (83) Statement Produzent Michael Polle

Stand: 03.12.2019

Produzent Michael Polle | Bild: BR

"Ein Bus. Ein Verbrechen. Der Täter wird auf der Flucht erschossen. Offenbar konnte Schlimmeres verhindert werden, denn er hatte unzählige Schuss Munition dabei. Doch war er wirklich allein? 

Es ist diese einfache wie schreckliche Ausgangsituation, welche die 'Unklare Lage' von Anfang an für mich als Produzenten so interessant gemacht hat. Denn es ist auf eine Art ein Film über unsere Gesellschaft im Hier und Jetzt, erzählt aus der Perspektive von zwei der erfahrensten Ermittler im deutschen Fernsehen. 

Wir leben in einer Zeit von schneller Hysterie, oftmals gepaart mit der Verbreitung von nicht gesicherten Informationen, Halbwahrheiten und sogar Lügen, mit denen in vielen Teilen der Gesellschaft  Stimmung gemacht wird. In Ausnahmelagen wie jener in unserem Film ist es die Aufgabe von Polizisten und Einsatzkräften, Ruhe zu bewahren und die Sicherheit bestmöglich zu garantieren. Der Fokus liegt dabei auf der Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit. Doch wie geht das, wenn auf den unterschiedlichen Kanälen teilweise wild spekuliert wird, wenn Menschen in Angst sind? 

Es ist dieses Spannungsfeld, was mich bei Zeitungsberichten zu unterschiedlichsten Gewalttaten in der Vergangenheit immer wieder fragend zurück gelassen hat: Was geht in den Polizisten vor, wenn der Druck gleichzeitig fast unmenschlich ist? 
Dies war der Ausgangspunkt bei dem ersten Gespräch mit dem Autor Holger Joos. Für uns als Produktion war es in der Folge die Aufgabe, gemeinsam mit Regisseurin Pia Strietmann und dem großartigen Team diese Geschichte so realistisch und wahrhaftig wie möglich umzusetzen. Ein großer Dank geht dabei neben allen Kollegen an die Journalistinnen und Journalisten sowie das gesamte Team der BR Infodirektion, die uns mit ihrem Know How an so vielen Stellen tatkräftig unterstützt haben."

Produzent Michael Polle


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