alpha-thema Heute Landwirt sein
Die Landwirte gestalten und erhalten unsere Kulturlandschaft. Das war schon immer so. Doch heute genügt es nicht mehr, wenn sie ihre Arbeit verrichten. Sie sind konfrontiert mit vielen Herausforderungen. Die Antworten darauf finden sie oft genug nur jenseits des Hergebrachten. Sie bewegen sich zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen Brauchtum und Innovation, zwischen analogem und digitalem Leben. Das Bauernleben, wohin entwickelt es sich? Am Montag, 6. Januar 2020, ab 20.15 Uhr sendet ARD-alpha dazu das "alpha-thema: Heute Landwirt sein" mit zwei Dokumentationen und einer Diskussionssendung.
In der Dokumentation "Die Zukunft der Landwirtschaft – Chancen der Digitalisierung" um 20.15 Uhr spielen technische Innovationen die Hauptrolle. Könnten statt schwerer Traktoren eines Tages Roboter auf den Äckern arbeiten? Werden sie – klein und digital gesteuert – säen und jäten? Die Bodenverdichtung wäre geringer, die Energie- und Ökobilanz deutlich besser. Wird der Landwirt der Zukunft mit ihrer Hilfe seine Felder passgenauer und stärker nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaften können? Falls ja: Wie wird verhindert, dass die riesige Menge der dabei erzeugten Daten in die Hände von Spekulanten kommt, etwa an Getreidebörsen?
"Bauernleben – zwischen allen Fronten" ist die Diskussion um 20.45 Uhr überschrieben. Bis heute faszinieren die Bilder dörflicher Idylle: Natur, Tiere, Wind und Wetter und ein Kirchturm. Doch tatsächlich war und ist das bäuerliche Leben von sehr viel Arbeit bestimmt. Der Landwirt von heute muss ein vielseitiger Unternehmer sein: Er lebt vom Ackerbau, der Milchwirtschaft, der Tierzucht, er ist Obst-, Gemüse-, Berg- oder Waldbauer, betreibt Landwirtschaft ökologisch oder konventionell, spezialisiert oder in Mischwirtschaft. Im Schraubstock von EU, Technik, Markt, Nachhaltigkeit und globaler Konkurrenz ist das Leben der Landwirte heute extrem im Umbruch. Moderator Udo Hahn diskutiert darüber mit Gertraud Angerpointner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft
e. V., Pfarrer Walter Engeler, Leiter der Landwirtschaftlichen Familienberatung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern am Evangelischen Bildungszentrum Hesselberg, Stefan Meitinger, im Bayerischen Bauernverband Referent für Agrarpolitik und Parlamentsarbeit, und Christine Singer, im Bayerischen Bauernverband stellvertretende Landesbäuerin.
Die Dokumentation "Landwirtschaft ohne Chemie?" um 21.30 Uhr begleitet Landwirte über einen längeren Zeitraum und fragt: Welche Art der Bewirtschaftung ist umweltfreundlich und stellt gleichzeitig sicher, dass die Bauern davon leben können? Die industrielle Landwirtschaft verspricht hohe Erträge und billige Preise. Aber immer deutlicher bekommen wir deren Kehrseite zu spüren: Nitrat im Trinkwasser, Artensterben, ausgelaugte Böden. Dabei geraten auch die Landwirte selber in eine Sackgasse, müssen ihre Höfe aufgeben, weil sie dem Preisdruck nicht mehr standhalten. Wie sehen die Alternativen dazu aus? Und welche Rolle spielen die Verbraucher dabei?
Die Sendungen im Einzelnen:
20.15 Uhr: Die Zukunft der Landwirtschaft – Chancen der Digitalisierung
"Campus". Dokumentation, 2019
BR Mediathek: nach Ausstrahlung 5 Jahre verfügbar
20.45 Uhr: Bauernleben – zwischen allen Fronten
Diskussion, 2019
Mit Gertraud Angerpointner, Bergbäuerin und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft e.V., Pfarrer Walter Engeler, Leiter der Landwirtschaftlichen Familienberatung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern am Evangelischen Bildungszentrum Hesselberg; Stefan Meitinger, Bayerischer Bauernverband, Generalsekretariat, Referent für Agrarpolitik und Parlamentsarbeit; Christine Singer, Hauswirtschaftsmeisterin, Bayerischer Bauernverband, erste stellvertretende Landesbäuerin, Referentin für Ernährung, Garten- und Erlebnisbäuerin
Moderation: Udo Hahn
BR Mediathek: nach Ausstrahlung 5 Jahre verfügbar
21.30 Uhr: Landwirtschaft ohne Chemie?
Bauern suchen neue Wege – "betrifft"
Dokumentation, SWR 2019
BR Mediathek: nach Ausstrahlung 7 Tage verfügbar