BR ändert Programm Arno Hamburger mit 90 Jahren gestorben
Der SPD-Politiker und Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg Arno Hamburger ist vergangenen Donnerstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Der BR ändert deshalb sein Programm. Hörfunk und Fernsehen strahlen in dieser Woche Sonderformate aus.

Arno Hamburger wurde am 15. Februar 1923 als einziges Kind jüdischer Eltern in Nürnberg geboren. Mit 17 Jahren floh er aus Nazi-Deutschland nach Palästina. Nach seiner Rückkehr begleitete Hamburger die Nürnberger Prozesse als Dolmetscher. Seit 1972 war er erster Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg und seit 40 Jahren als SPD-Politiker im Nürnberger Stadtrat.
Als Urgestein der Nürnberger Stadtgeschichte war Arno Hamburger Zeitzeuge und Opfer, ebenso wie Gestalter der neueren Geschichte. Als Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg war er stets ein hellwacher und streitbarer Geist.
Noch im Februar feierte Arno Hamburger seinen 90. Geburtstag. Bis zuletzt engagierte er sich gegen wieder aufflammenden Rechtsextremismus. Die Wertschätzung seiner Person und seines Tuns ging über alle Parteigrenzen hinweg.
Dem Bayerischen Rundfunk sagte er: "Ich bin sehr stolz darauf, dass Nürnberg nicht mehr die Stadt der Reichsparteitage, sondern die Stadt der Menschenrechte ist." Drei Tage nach seinem Tod am vergangenen Donnerstag (26.9.), wurde der Nürnberger Menschenrechtspreis zum 10. Mal verliehen.
Aus Anlass des Todes von Arno Hamburger nimmt der BR zwei Sondersendungen ins Programm:
Im Hörfunk:
Dienstag 1.10., 22.05 Uhr
Bayern 2 / Eins zu Eins. Der Talk
Christoph Lindenmeyer im Gespräch mit Arno Hamburger
(Wiederholg. der Sendung vom 6.7. 2008) (55')
Im Bayerischen Fernsehen:
Donnerstag, 3.10., 10:15 Uhr
Stationen
"Bou lass dir nix gefallen"
Arno Hamburger, Nürnberger und Jude
(Wiederholg. der Doku von Dorit Schatz aus dem 2008) (45')