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Umfrage Attacken auf Kommunalpolitiker während Corona-Pandemie gestiegen

72 Prozent der Bürgermeister in Deutschland wurden mindestens einmal im Amt beleidigt, beschimpft, bedroht oder sogar tätlich angegriffen. Das hat eine exklusive Umfrage des Magazins KOMMUNAL im Auftrag des ARD-Politmagazins report München unter 1.611 Mandatsträgern ergeben. Bei einer vergleichbaren Umfrage im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 64 Prozent. Über ein Drittel der Befragten sieht eine Zunahme der Übergriffe und Beleidigungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Stand: 27.04.2021 06:00 Uhr

Ein Mann steht mit einem Schild mit der Aufschrift "Lasst die Schule auf - Ihr Idioten" vor dem Münchner Rathaus am Marienplatz. Archivbild vom 10.12.2020- | Bild: picture-alliance/dpa

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Nicht nur die Bürgermeister sind das Ziel von Attacken: In 79 Prozent der Kommunen gab es Beleidigungen und Übergriffe gegen Gemeindevertreter oder Mitarbeiter. Vor einem Jahr hatten noch 70 Prozent der Kommunen von derartigen Vorfällen berichtet. Wie die aktuelle Umfrage zeigt, wurden 20 Prozent der Gemeindevertreter oder Mitarbeiter sogar körperlich angegriffen, bespuckt oder geschlagen. Unter den Bürgermeistern haben dies 11 Prozent selbst erlebt – zwei Prozent mehr als im vergangenen Jahr und vier Prozent mehr als bei einer vergleichbaren Umfrage im Jahr 2019, die das Magazin KOMMUNAL damals im Auftrag des ARD-Politmagazins report München durchgeführt hatte.

Mehr Hass via Social Networks

Bei Hass und Beleidigungen spielen soziale Netzwerke eine immer größere Rolle. In der aktuellen Umfrage geben 39 Prozent der Bürgermeister an, auf diesem Weg Drohungen und Beleidigungen erhalten zu haben, im vergangenen Jahr waren es noch 30 Prozent.

Rolle der Corona-Pandemie

37 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Ansicht, dass Beleidigungen oder Übergriffe durch die Corona-Pandemie zugenommen haben. 15 Prozent sprechen von einer deutlichen Zunahme,

22 Prozent sagen, diese Vorfälle hätten etwas zugenommen, 53 Prozent geben an, die Zahl der Übergriffe oder Beleidigungen sei in etwa gleich geblieben.

Gefälle zwischen West und Ost

Die Durchsetzung der Corona-Maßnahmen stellt die Kommunen vor Herausforderungen, wie die Umfrage zeigt: In 46 Prozent der Städte und Gemeinden gab es Probleme bei der Durchsetzung der Maskenpflicht, in 34 Prozent bei der Durchsetzung der Mindestabstandsregeln. Auffällig ist ein Gefälle zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands. Während 62 Prozent der teilnehmenden Bürgermeister aus Ostdeutschland von Problemen bei der Durchsetzung der Maskenpflicht berichten, sind es im Westen 42 Prozent. 

Umfrage-Info

Die Umfrage wurde von KOMMUNAL im Auftrag des ARD-Politmagazins report München unter 1.611 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in der Zeit vom 8. bis zum 20. April 2021 durchgeführt.


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