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BR und SPIEGEL Blackbox Schufa: Exklusive Datenauswertung gibt Einblicke

Datenjournalisten des BR und vom SPIEGEL haben über 2000 Schufa-Auskünfte analysiert. Die Auswertung zeigt: Viele Menschen werden unverschuldet zum Risikofall erklärt. Der BR berichtet ab Mittwoch, 28. November 2018, im Fernsehen, im Hörfunk und Online.

Stand: 28.11.2018

Deutschlands bedeutendste Wirtschaftsauskunftei Schufa hat Daten von mehr als 67,5 Millionen Verbrauchern gespeichert und beurteilt deren Kreditwürdigkeit | Bild: BR/Anna Hunger

Ohne Schufa-Auskunft ist die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben kaum vorstellbar: kein Handyvertrag, kein Bankenkredit, kein Zahlen auf Rechnung im Online-Shop. Doch wie die Bewertungen von Deutschlands bekanntester Wirtschaftsauskunftei zustande kommen, ist intransparent – Geschäftsgeheimnis.

Keine Negativinformationen, trotzdem kritische Schufa-Bewertung

Datenjournalisten von BR und SPIEGEL konnten nun einen Datensatz von mehr als 2000 anonymisierten Schufa-Auskünften auswerten. Die Auswertung ist nicht repräsentativ, aber es zeigt sich: In 12 Prozent – oder fast jedem achten – der untersuchten Fälle erhalten Verbraucher eine kritische Bewertung im Hinblick auf ihre Zahlungsfähigkeit, obwohl der Schufa keine Negativinformationen wie Zahlungsausfälle vorliegen. Die Schufa spricht in diesen Fällen von zufriedenstellendem bis erhöhtem oder gar hohem Risiko.

Schufa-Prognosen häufig auf Basis weniger Daten

Die Auswertung der Schufa-Auskünfte zeigt weiter: Zu vielen Verbrauchern hat die Schufa nur wenige Daten gespeichert. Bei fast einem Viertel der Personen im Datensatz sind es maximal drei Informationen aus dem Wirtschaftsleben, etwa dass die Person ein Girokonto, einen Kreditkarten- und einen Handyvertrag hat. Ansonsten verfügt die Schufa in diesen Fällen nur über allgemeine Daten wie Adressen, Alter und Geschlecht. Trotzdem berechnet sie eine genaue Prognose der Kreditwürdigkeit. Wie die Schufa dabei vorgeht, kann sie als Geschäftsgeheimnis deklarieren – das bestätigt sogar ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 2014.

Auf eine BR-Anfrage zu ihrer Arbeitsweise antwortet die Schufa schriftlich, will aber nicht, dass aus dem Schreiben zitiert wird.

Ein Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz kommt nun zu dem Schluss, dass die Schufa und andere Auskunfteien ihre Scoring-Verfahren gegenüber Verbrauchern transparenter machen sollten. Zugleich müsse die Aufsicht über die Auskunfteien verbessert werden.

Der Bayerische Rundfunk und das Erste berichten wie folgt über das Thema:

Mittwoch, 28. November 2018
ab 17.00 Uhr auf BR24.de, tagesschau.de und http://web.br.de/interaktiv/erhoehtes-risiko/
17.05 Uhr
in der „radioWelt“ auf Bayern 2
17.20 Uhr
als „Thema des Tages“ auf B5 aktuell
18.30 Uhr
in der „Rundschau“ im BR Fernsehen
21.45 Uhr
im Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ im Ersten

Donnerstag, 29. November 2018
ab 6.00 Uhr im Bayern 2 Füh-Podcast „Tagesticket“
10.05 Uhr
im „Notizbuch“ auf Bayern 2
12.00 Uhr
im „Update“ auf BAYERN 3
18.00 Uhr
in der „Abendschau“ im BR Fernsehen


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