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BR-Intendant Auszeichnung für trimediale „Pionierleistung“

Die Evangelische Akademie Tutzing hat den Intendanten des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm mit dem "Tutzinger Löwen“ ausgezeichnet. Dieser steht für "Toleranz und Weltoffenheit und für visionären Gestaltungswillen". Die „Pionierleistung“ Wilhelms sei, den ersten großen Sender der ARD auf Trimedialität umzustellen, sagte Akademiedirektor Udo Hahn Sonntag Abend in seiner Laudatio. Intendant Wilhelm betonte die Verantwortung der Medien in Zeiten des digitalen Umbruchs.

Stand: 13.05.2013

Intendant Ulrich Wilhelm | Bild: BR/Ralf Wilschewski

"Unter Ihrer Leitung ist ein schlüssiges Konzept entstanden, den BR für die digitale Zukunft zu rüsten. Für mich besteht kein Zweifel, dass unsere Gesellschaft einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk braucht, mit qualitativ hochwertigen Angeboten für alle Altersgruppen."

Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing

Um den Bayerischen Rundfunk zukunftsfähig zu machen, habe Wilhelm sich "zum Motor einer Entwicklung gemacht, die eine Herkulesaufgabe lösen muss". Die redaktionelle Integration von Hörfunk, Fernsehen und Online innerhalb der nächsten Jahre sei "eine notwendige Innovation, die dem Gemeinwohl dient und von der alle Bürgerinnen und Bürger profitieren werden", betonte Hahn.

"Garanten der öffentlichen Willensbildung"

Wilhelm sagte, er werte die Auszeichnung als einen Preis für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, die den Reformprozess tragen. Mit dessen Hilfe wolle der BR „weiterhin ein sichtbarer und relevanter Anbieter auf dem Medienmarkt sein“.

Der BR-Intendant ergänzte, er nehme den Preis auch entgegen „stellvertretend für die vielen Medienunternehmen in unserem Land, die sich mit den Konsequenzen der Digitalisierung beschäftigen“ und überlegen, wie sie zeitgemäß den demokratischen Diskurs fördern können. Wilhelm sprach erneut davon, dass Qualitätsmedien „verantwortlich in einem Austausch stehen“ und lobte, wenn sich Medienunternehmen in Zeiten des digitalen Umbruchs „gegenseitig unterstützen“.

Medien seien „von einer geradezu nicht wegzudenkenden Bedeutung“. Sie seien Garanten der öffentlichen Willensbildung, „ohne die wiederum Demokratie und Rechtsstaat nicht funktionieren können“. Ohne Qualitätsmedien werde „der unerlässliche Austausch so vieler Funktionseliten, so vieler Kreise und Teile unserer Gesellschaft in all der Arbeitsteiligkeit nicht mehr gelingen." Im Moment gebe es hierfür keinen Ersatz. 

"zentraler Beitrag für unsere Demokratie"

Akademiedirektor Hahn unterstrich in seiner Rede, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein "fester und unaufgebbarer Bestandteil" der Verfassung sei. Er leiste "einen zentralen Beitrag für unsere Demokratie. Seine öffentlich-rechtliche Verfasstheit wird auf EU-Ebene allerdings immer wieder in Frage gestellt, was aus meiner Sicht von einer Geschichtsvergessenheit zeugt, die nicht hinzunehmen ist.“

Intendant Wilhelm dankte Hahn für diese Bemerkung: Medien seien nicht einfach nur ein Teil der Daseinsvorsorge, sondern „zutiefst ein Teil auch unserer Kultur, unseres Rechtslebens, unserer Rechtsordnung“. Dies könne nicht nur nach den Maßstäben der Daseinsvorsorge und der Marktliberalisierung gewertet werden.

Der "Tutzinger Löwe"

Wilhelm ist nach dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), der ehemaligen FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher, dem SPD-Politiker Egon Bahr, dem Physiker Carl-Friedrich von Weizsäcker sowie den früheren bayerischen Landesbischöfen Hermann von Loewenich und Johannes Friedrich die siebte Persönlichkeit, die mit der Bronzeplastik, dem „Tutzinger Löwen“ geehrt wurde.


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