Themenschwerpunkt Oktoberfestattentat
Am Abend des 26. September 1980 reißt der schwerste Anschlag in der Bundesrepublik Deutschland 13 Menschen in den Tod. Mehr als 200 werden zum Teil schwer verletzt. Alle Bestrebungen für die Wiederaufnahme des Verfahrens scheitern - trotz nachgewiesener, eklatanter Ermittlungsfehler. 2013, 33 Jahre nach dem Attentat, kommt Bewegung in den Fall. Auslöser ist ein Spielfilm.
"Der blinde Fleck - Das Oktoberfestattentat" zeigt nachweisliche Widersprüche auf und stellt die nach demokratischen Maßstäben zweifelhaften Methoden der Behörden öffentlich in Frage. Am 11. Dezember 2014, teilte Generalbundesanwalt Harald Range in Karlsruhe nun mit, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen würden.
"Der blinde Fleck - Das Oktoberfestattentat" wird am 4. Februar 2015 im Rahmen eines Themenabends im Ersten ausgestrahlt. Im Anschluss an den Film zeigt Das Erste um 21.45 Uhr die TV-Dokumentation "Attentäter - Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat".
Im Internet ist außerdem eine Web-Dokumentation des Bayerischen Rundfunks abrufbar, die umfassend Einblick in die Rechercheergebnisse bietet: www.oktoberfest-attentat.de.
"Dass die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat wiederaufgenommen wurden, ist letztlich einem Film der ARD zu verdanken. `Der blinde Fleck`, so der Titel der Koproduktion von BR, SWR und ARTE, gab dazu den entscheidenden Anstoß. Das ist nicht nur ein großer persönlicher Erfolg des BR-Reporters Ulrich Chaussy, der sein Leben lang zu diesem Fall recherchiert hat. Es zeigt auch, wie aktuell politisch und gesellschaftlich relevant die Stoffe unserer Fernsehfilme und Dokus sind. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass Das Erste den Film von Daniel Harrich im Februar im Rahmen des ersten Themenabends im neuen Jahr zusammen mit einer nachfolgenden Dokumentation zeigen wird."
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen
"Die Entscheidung der Generalbundesanwaltschaft ist eine großartige persönliche Bestätigung für Ulrich Chaussy, die mich für ihn sehr freut."
Ulrich Wilhelm, BR-Intendant
"Ich freue mich, dass der Rechtsstaat nach 32 Jahren die überfällige Kraft aufbringt, die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat wiederaufzunehmen. Niemand glaubte mehr an die These vom Einzeltäter. Ich hoffe, dass man nach so langer Zeit nun doch die Mitwisser und vielleicht Mittäter findet. Das sind wir den Opfern schuldig!"
Ulrich Chaussy, BR-Reporter
Der blinde Fleck – Das Oktoberfestattentat // Spielfilm
Ausstrahlung: 4. Februar 2015, 20.15 im Ersten
Herbst 1980: BR-Reporter Ulrich Chaussy (Benno Fürmann) stellt Nachforschungen zu dem blutigen Terroranschlag auf das Oktoberfest vom 26. September 1980 an. Es ist der schwerste Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: 13 Menschen wurden getötet und mehr als 200 zum Teil schwer verletzt. Bei seinen Recherchen stößt Chaussy auf Ungereimtheiten. Bald beginnt er, Zweifel an den offiziellen Ermittlungsergebnissen und der von dem Leiter des bayerischen Staatsschutzes Dr. Hans Langemann (Heiner Lauterbach) vertretenen Einzeltäterversion zu hegen. Die Suche nach der Wahrheit wird zu Chaussys Lebensaufgabe.
Produktionsinformationen
Buch: Daniel Harrich und Ulrich Chaussy
Regie: Daniel Harrich
Darsteller: Benno Fürmann, Heiner Lauterbach, Nicolette Krebitz, August Zirner, Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl u.a.
Redaktion BR (Federführung): Claudia Gladziejewski
Redaktion SWR: Stefanie Groß
Redaktion ARTE: Jochen Kölsch
Produktion: diwafilm (Produzenten: Daniel Harrich, Danuta Harrich-Zandberg) in Koproduktion mit BR, SWR und ARTE, gefördert vom FFF Bayern
Attentäter - Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat // TV-Dokumentation
Ausstrahlung: 4. Februar 2015, 21.45 Uhr im Ersten
Die Dokumentation „Attentäter – Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat“ begleitet die jahrelange, investigative Recherche des BR-Journalisten Ulrich Chaussy und schildert den aktuellen Stand der Erkenntnisse:
33 Jahre nach dem Attentat kommt 2013 Bewegung in die Ermittlungen. Auslöser ist der Spielfilm „Der blinde Fleck – Das Oktoberfestattentat“, in dem der behördlich festgestellten Wahrheit widersprochen wird, nach der Gundolf Köhler als Einzeltäter das Attentat geplant und durchgeführt habe. Die erste und möglicherweise entscheidende Folge des Films: Bei der Vorpremiere im Bayerischen Landtag verspricht der amtierende bayerische Innenminister Joachim Herrmann öffentlich, die relevanten Ermittlungsakten vollständig zu öffnen.
Es melden sich neue Zeugen bei Ulrich Chaussy und erstmals stellen sich führende Ermittler den Fragen des Reporters. Opferanwalt Werner Dietrich reicht im September 2014, nach drei Ablehnungsentscheidungen, zum vierten Mal einen Antrag auf Wiederaufnahme der Ermittlungen ein. Am 11. Dezember 2014 kommt eine unerwartete Wende: Aufgrund der neuen Erkenntnisse verkündet der Generalbundesanwalt, dass er die Ermittlungen zum Oktoberfest-Attentat wieder aufnehmen wird.
Die Recherchen des BR-Reporters gehen nun tagesaktuell weiter. Ulrich Chaussy sieht durch die Informationen neuer, exklusiver Zeugen erstmals Chancen, den Mittätern und Hintermännern des Oktoberfest-Attentats auf die Spur zu kommen.
Produktionsinformationen
Buch: Daniel Harrich, Ulrich Chaussy
Regie: Daniel Harrich
Redaktion BR: Claudia Gladziejewski
Produktion: diwafilm in Koproduktion mit dem BR
Das Oktoberfest-Attentat. Spurensuche // Web-Dokumentation
Aktueller Stand ab 2. Februar 2015 nachmittags
Der BR-Reporter Ulrich Chaussy recherchiert seit über 30 Jahren die Hintergründe zum Oktoberfest-Attentat. Schon sehr früh bemerkte er die Ungereimtheiten bei den Ermittlungsergebnissen, wurde von Zeugen, Opfern und dem Opferanwalt Werner Dietrich darauf aufmerksam gemacht, dass die Theorie vom Einzeltäter Gundolf Köhler nicht zu halten sei.
In der Web-Dokumentation "Das Oktoberfest-Attentat. Spurensuche" wird der Nutzer mitgenommen auf Ulrich Chaussys Suche nach der Wahrheit. Mit historischen Audio- und Videoaufnahmen, Fotos aus dem Bundesarchiv, Tagebuchauszügen und Ausschnitten aus den Akten werden dem Nutzer anschaulich, kompakt und bildstark die Ereignisse am 26. September 1980 auf der Theresienwiese vor Augen geführt. Er kann in den Unterlagen Ulrich Chaussys blättern und sich selbst ein Bild von den mangelhaften Ermittlungen machen. Ab Dienstag, 3. Februar 2015, 22.15 Uhr ist die Web-Dokumentation auf dem neuesten Stand der Recherchen, es kommen Experten und Ermittler zu Wort, die bislang unbekannte Aspekte und Details rund um das Oktoberfest- Attentat an die Öffentlichkeit bringen.
Produktionsinformationen
Konzeption: Patricius Mayer, Daniel Harrich, Ulrich Chaussy
Protagonist: Ulrich Chaussy
Redaktion BR: Rebecca Smit, Thomas Sessner
Produktion: BR in Zusammenarbeit mit diwafilm