report München "report München" begleitet Münchner Kommissarin bei Ermittlungen gegen Millionenbetrüger
Sogenannte Schockanrufe boomen und drängen andere Betrugsmaschen wie den Enkeltrick zunehmend in den Hintergrund. Das ARD-Politikmagazin "report München" ist dabei, als eine Ermittlerin und ein Rentner gemeinsam versuchen, Schockanrufer zur Strecke zu bringen. Der Bayerische Rundfunk berichtet darüber am 12.11.2024 bereits morgens im Hörfunk und online. In der ARD Mediathek ist die Dokumentation abrufbar ab 5.30 Uhr. Im Ersten läuft sie um 21.45 Uhr.
Schockanrufe laufen meist so ab: Eine Anruferin oder ein Anrufer gibt sich als Kind oder Enkel aus und behauptet, einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursacht zu haben. Ein angeblicher Polizist übernimmt das Gespräch und verlangt eine Kaution, um eine Untersuchungshaft für Kind oder Enkel zu verhindern.
Münchner Rentner stellt Anrufern eine Falle
Einen solchen Anruf erhielt auch ein Münchner Rentner vor einigen Monaten. Er wurde aber kein Opfer der Täter, sondern stellte ihnen selbst eine Falle: Er rief die Polizei und hielt die Anrufer über Stunden hin. Ein Kamerateam von "report München" filmte nicht nur zufällig sein Gespräch mit den Betrügern, sondern auch die am Ende erfolgreichen Bemühungen einer Münchner Polizistin, ein Mitglied der Betrügerbande festzunehmen.
Drastisch gestiegene Zahlen
Erbeuteten die Täter mit der Masche "Schockanruf" allein in Baden-Württemberg 2019 laut Landeskriminalamt (LKA) rund 90.000 Euro, waren es 2023 bereits mehr als 9 Millionen Euro. Auch in anderen Bundesländern sind die Zahlen drastisch gestiegen. Insgesamt dürften mit dieser Methode in Deutschland mehr als 100 Millionen Euro an die Täter gegangen sein. Ermittler vermuten die Hinterleute des Betrugs meist in Osteuropa. Sie sollen dem gleichen Täterkreis angehören, der auch mit dem sogenannten Enkeltrick in Verbindung gebracht wird. Der Enkeltrick – einst die dominierende Form des Telefonbetrugs – verliert gegenüber dem Schockanruf an Bedeutung. Auch das zeigen die Recherchen von "report München".
Verstärkt internationale Zusammenarbeit der Ermittler
Mehrere deutsche Ermittlungsteams und Staatsanwaltschaften bemühen sich darum, die internationale Zusammenarbeit zu stärken, um den mutmaßlichen Drahtziehern auf die Spur zu kommen. Ende 2023 hatte das LKA in Berlin zwei sogenannte Action Weeks angestoßen, bei denen Ermittler im internationalen Verbund gemeinsam operierten. In diesem Rahmen führten unter anderem Ermittlungen von Kriminalpolizisten in Oberfranken zu mehreren Festnahmen in einem Callcenter im Großraum Warschau. Insgesamt wurden 27 Personen auf frischer Tat ertappt.
Eine Folge laut LKA Berlin: Während 2023 in Berlin noch ein Gesamtschaden von 3,6 Millionen Euro durch Schockanrufe entstanden war, sind dort die Fallzahlen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent gesunken.
Der Bayerische Rundfunk berichtet darüber am Dienstag, 12.11.2024 bereits morgens im Hörfunk und online. In der ARD Mediathek ist die Dokumentation abrufbar ab 5.30 Uhr. Im Ersten läuft sie um 21.45 Uhr.