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Alkohol plötzlich nicht mehr vertragen Warum wir im Alter Alkohol schlechter vertragen

Junge Erwachsene stecken feucht-fröhliche Feiern locker weg, auch wenn ein wenig mehr Alkohol im Spiel war. Je älter wir werden, umso deutlicher spüren wir auch am nächsten Tag noch die Auswirkungen alkoholischer Getränke. Aber warum ist das so?

Stand: 19.07.2024

Ein Pärchen sitzt in einem Straßencafé und trinkt Aperol-Spritz | Bild: mauritius images  Westend61  Emma Innocenti

Dass wir und unser Körper im Alter an Leistungsfähigkeit einbüßen, merken wir daran, dass die Kraft schwindet und die Kondition nachlässt. Wir brauchen länger, bis wir uns regeneriert haben, vor allem, wenn die Geburtstagsfeier des Nachbarn etwas länger gedauert hat. Und das gilt auch für den Abbau von Alkohol im Körper.

Alkohol im Alter hat eine größere Wirkung

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt zwei Gründe an, warum Alkohol im Alter eine größere Wirkung hat. Die Körperzellen, so die BZgA, können Wasser einfach nicht mehr so gut speichern. Das bedeutet, der Wasseranteil in unserem Körper sinkt. Eine Studie, die das "Kidney Research and Clinical Practice" 2023 veröffentlich hat, besagt, dass der Wasseranteil bei Kindern zwischen drei und zehn Jahren bei 62 Prozent liegt. Im Alter von 61 Jahren, so die Studie, reduziert sich der Wasseranteil im Körper von Frauen auf 50 Prozent, bei Männern auf 57 Prozent. Wenn wir jetzt Alkohol trinken, wird dieselbe Menge wie früher weniger stark verdünnt. Die Alkoholkonzentration im Blut ist höher und die Wirkung stärker. Frauen sind doppelt betroffen, weil sie weniger von einem Magenenzym haben, das Alkohol abbaut.

Alkohol im Alter - die Leber arbeitet langsamer

Alkohol ist Gift für unseren Körper. Die Stelle, die für die Entgiftung unseres Körpers zuständig ist, ist die Leber und sie ist der zweite Grund. Denn wie alle anderen Organe des Körpers zeigt auch die Leber Alterserscheinungen. Sie arbeitet einfach langsamer. War der Alkohol also früher morgens komplett abgebaut, kann es mit zunehmendem Alter länger dauern, bis wir wieder vollständig nüchtern sind. Und das fühlen wir, wenn der Wecker klingelt.
Außerdem reagiert im Alter das Gehirn empfindlicher auf die Auswirkungen von Alkohol. Das kann den Gleichgewichtssinn und die Reaktionszeit beeinträchtigen.

Alkohol im Alter - weniger, seltener

Je öller, je döller: Das gilt nicht für den Alkoholkonsum. Es gibt keine einheitliche Empfehlung für den unschädlichen Alkoholkonsum. Dazu sind wir als Individuen viel zu unterschiedlich. Das gilt nicht nur für die allgemeine Fitness. Auch der Gesundheitszustand bzw. Erkrankungen haben einen Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Da kann Ihnen nur Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin fundiert raten.
Ganz grundsätzlich sollten Frauen nicht mehr als ein Glas und Männer nicht mehr als zwei Gläser Alkohol pro Tag trinken. Außerdem ist es ratsam, mindestens zwei Tage pro Woche ohne Alkohol auszukommen.

Wenig Alkohol ist immer gut

In unserer Gesellschaft, in unserem Alltag begegnen wir Alkohol sehr häufig. Aber Gewohnheiten lassen sich ändern, auch wenn wir nicht mehr die Jüngsten sind. Meist merken wir schon nach kurzer Zeit, dass wir körperlich fitter und geistig flexibler sind. Wir haben mehr Energie. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet auf ihrer Webseite eine Reihe von Anregungen und Handreichungen für einen gesundsbewussten Alkoholkonsum.

In unserem Besser leben Podcast hören Sie, wie gut Bioweine aus Deutschland mittlerweile sind und worauf Sie beim Kauf achten können. Unseren Nachhaltigkeits-Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-gut-ist-bio-wein-im-vergleich/bayern-1/10539279/


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