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Alte Kleidung verkaufen Momox fashion, Vinted, Sellpy und Co. - wie funktioniert das?

Wohin mit der alten Kleidung? Kleiderspende, Second-Hand-Laden oder verkaufen per App wie momox fashion? Ein Überblick.

Stand: 19.11.2024

Frau fotografiert einen Bikini für den Online-Verkauf  | Bild: mauritius images / Westend61 / Vitta Gallery

Second Hand Kleidung in Deutschland - Zahlen

Das Geschäft mit Second-Hand-Kleidung boomt - auch kaufen immer mehr Menschen aus Gründen der Nachhaltigkeit lieber gebrauchte Kleidung als "Fast Fashion". Online-Portale oder Apps wie Kleinanzeigen, vinted (ehemals "Kleider- bzw. Mamikreisel"), Sellpy oder Momox fashion profitieren deutlich davon. Auch Großhändler wie H&M oder about you bieten inzwischen Second-Hand-Kleidung an.

Immer mehr Menschen kaufen gebrauchte Kleidung

Laut einer aktuellen Statista-Umfrage gaben rund 55 Prozent der Befragten in Deutschland an, in den letzten zwölf Monaten Secondhand-Produkte gekauft zu haben. Am meisten würde Kleidung second hand gekauft, gefolgt von Medien wie Büchern, Spielen, Musik oder Filmen, Schuhen und Unterhaltungselektronik. Kein Wunder also, dass beispielsweise der Umsatz der Second-Hand-Plattform Momox im Jahr 2022 im Bereich Secondhandmode bei 66 Millionen Euro lag, 11 Prozent höher als im Vorjahr, wie das Branchenblatt Textilwirtschaft berichtete.

Welche Kleidung kann ich verkaufen?

Kaputte Kleidung oder solche mit Flecken sowie Ungewaschenes eignen sich nicht zum Verkauf. Fehlkäufe, die quasi ungetragen sind, oder sehr teure Stücke bekannter Marken lassen sich auf jeden Fall noch gut verkaufen. Entweder einzeln (macht mehr Arbeit, bringt aber meist mehr Geld) oder im Paket (geht deutlich schneller, bei meist geringerem Erlös).

BAYERN 1 Hörerin Nathalie aus Kaufering hatte uns gefragt: "Liebes BAYERN 1 Team, ich hab vor kurzem meinen Kleiderschrank ausgemistet, ich war rigoros. Hosen oder Röcke, die ich seit Jahren nicht mehr anhatte, weil sie kneifen, und klassische Fehlkäufe. Für den Kleidersack finde ich sie zu schade, weil sie zum Teil wie neu sind. Habt ihr einen Tipp, bei dem vielleicht noch der ein oder andere Euro rausspringt?"

Kleidung verkaufen bei Momox fashion oder Sellpy

Der bequemste Weg, Klamotten zu verkaufen, sind Ankaufportale wie momox fashion oder Sellpy. Mit wenigen Klicks kann man auf der jeweiligen Homepage erfahren, was das Portal für das Kleidungsstück zahlt. Das geht bei Momox Fashion besipielsweise nur über den Markennamen - leider werden nicht alle Marken angekauft.
Sie senden dann Ihre gewaschenen Klamotten ein und sobald diese angekommen und geprüft sind, wird Ihnen das Geld überwiesen. Allerdings sind die Annahmeregeln streng, zum Beispiel werden bei Mängeln wie Flecken oder Löchern Kleidungsstücke zum Beispiel bei momox fashion auch wieder an den Verkäufer zurückgeschickt, auf dessen Kosten (ca. 2 bis 4 Euro). Bei Selly bestellen Sie eine große Versandtasche, in der Sie Ihre gewaschene Kleidung einsenden können. Sellpy berechnet pro fotografiertem und im Shop angebotenem Kleidungsstück 1,20 Euro, der beim Verkauf vom Erlös abgezogen wird. Pro verkauftem Artikel erhält der Verkäufer 40 Prozent des Verkaufspreises, ab 50 Euro Wert sogar 70 Prozent.

Kleidung verkaufen an den örtlichen Secondhand-Laden

Eine weitere Möglichkeit mit Ihrer alten Kleidung noch Geld zu verdienen, sind Second-Hand-Läden in der nächsten Stadt, die Kleidung meist erst prüfen und sie dann auf Kommission und gegen eine Gebühr verkaufen - Geld bekommen Sie also erst, wenn das Stück einen neuen Besitzer oder eine neue Besitzerin gefunden hat.

Kleidung verkaufen bei Vinted oder kleinanzeigen

Bei besonders hochwertigen Teilen von begehrten Marken bieten sich Onlinedienste an: Neben klassischen Auktionsplattformen wie Ebay sowie Kleinanzeigen und Flohmarkt-Apps wie Shpock sind das vor allem auf Kleidung spezialisierte Angebote wie vinted. Wer hier verkaufen will, muss allerdings erst Fotos machen und eine Beschreibung des Kleidungsstücks schreiben, um es dann verkaufen zu können. Der Nachteil: Sie brauchen Platz, um die aussortierten Teile bis zum Verkauf aufzubewahren, und auch Geduld, um mit interessierten Käuferinnen und Käufern zu kommunizieren und manchmal zu verhandeln.

Wie Sie bei ebay Kleinanzeigen gut verkaufen - und warum das Portal jetzt nur noch Kleinanzeigen heißt, lesen Sie hier: Richtig gute und erprobte Verkaufstipps für Kleinanzeigen

Conciergeservice

Einige Onlineshops wie Mädchenflohmarkt oder der Designer-Shop Rebelle bieten – ähnlich wie Sellpy – einen Concierge-Service an. Das heißt: Sie senden Ihre Kleidung ein und die Portale kümmern sich um die Einstellung der Ware - nehmen etwa die Fotos auf und bewerten die Kleidung. Der Preis kann aber nochmal geändert werden. Dieser Service kostet natürlich etwas, in der Regel wird pro verkauftem Stück zusätzlich zur Provision mindestens ein Drittel des Erlöses vom Anbieter einbehalten.

Tipps für den Verkauf

Für alle Portale, bei denen Sie selbst Anzeigen erstellen, gilt: Mit aussagekräftigen Fotos und möglichst detaillierten Beschreibungen steigern Sie Ihre Verkaufschancen. Stiftung Warentest empfiehlt, kleine Mängel wie lose Fäden oder kleine Flecken direkt anzugeben und die Fotos bei Tageslicht vor einem hellen Hintergrund aufzunehmen. Bei der Preisfindung hilft es, vergleichbare Ware online zu suchen und eine Untergrenze festzulegen, damit Käufer nicht zu viel feilschen können. Außerdem wichtig: Möglichst schnell auf Anfragen und Fragen potenzieller Käufer zu antworten und die Ware wirklich pünktlich zu versenden. Dies alles sorgt für bessere Kundenbewertungen und somit mehr Verkäufe.

Kleiderspenden - wie?

Mit Kleiderspenden kann man auch Gutes tun. In vielen Gemeinden gibt es Kleiderkammern, die Aussortiertes an Menschen weitergeben, die sich neue Kleidung nicht leisten können. Hier sollten Sie vorher unbedingt nachschauen (häufig finden sich alle Informationen auf der Homepage), ob und vor allem was gerade benötigt wird. Gerade Damenbekleidung ist nämlich häufig ausreichend vorhanden.

Auch Spenden-Kaufhäuser wie Oxfam sind eine Möglichkeit: Nachdem Sie Ihre gut erhaltene und saubere Kleidung abgegeben haben, wird sie verkauft und der Erlös in soziale Projekte investiert. Wegen der begrenzten Lagerfläche sollten Sie allerdings nur zur Saison passende Teile abgeben, also keine Winterjacken im Hochsommer.

Wer seine alte Kleidung im Sammelcontainer entsorgt, unterstützt damit womöglich nicht Bedürftige, sondern große Firmen, die gut erhaltene Teile an Second-Hand-Läden im In- und Ausland weiterverkaufen. Achten Sie deshalb darauf, ob Container-Aufsteller darüber informieren, wie sie die gesammelte Kleidung weiterverwenden. Das Deutsche Rote Kreuz klärt mit Aufklebern auf den Containern über die Verwendung auf.

Manche Abfallwirtschaftsbetriebe verkaufen die Kleidung und investieren die Erlöse, um ihre Gebühren zu stabilisieren. Um sicherzugehen, dass die Kleidung in Ihrem Sinne verwertet wird, suchen Sie den Namen des Aufstellers im Internet. Auf der Homepage finden Sie meistens Informationen zur Verwendung.

Wie werfe ich alte, unbrauchbare Kleidung weg?

Auch, wenn die Kleidung nicht mehr gut in Schuss ist – das Material kann eventuell noch recycelt werden, vor allem, wenn es reine Baumwolle ist. Zum Beispiel als Dämm- oder Füllmaterial oder Putzlappen. Die Kleidung kann dafür in den Altkleidercontainern der Abfallwirtschaftsbetriebe abgegeben werden, die sich dann um die richtige Verwertung kümmern.

Was passiert mit unserem zu kleinen Lieblingspulli, nachdem wir ihn in den Container geworfen haben? So ist der Weg der Altkleider.

Was ist nochmal das Problem an zuviel Kleidung, an Fast Fashion und dem hübschen Polyester-Kleidchen? Das hat unser BAYERN 1 Umwelt-Podcast Besser leben in dieser Episode untersucht:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/warum-sollen-billige-t-shirts-schlecht-fuer-die-umwelt-sein/bayern-1/87988270/


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Gabi, Dienstag, 18.April 2017, 07:42 Uhr

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Danke für den informativen Artikel!